Wien
Wiener Tierschutzverein will mehr Geld von der Stadt
Sanierungskonzept soll kommende Woche vorliegen - Wiener Wirtschaftskammer spendet Katzenfutter und Katzenstreu
Mit 1.200 Dosen Katzenfutter und 250 Paketen
Katzenstreu haben am Dienstag die Wiener Zoofachhändler dem
finanzschwachen Wiener Tierschutzverein unter die Arme gegriffen.
Präsidentin Lucie Loube zeigte sich über die Spende hoch erfreut.
Gleichzeitig hofft sie aber auf eine verstärkte Unterstützung durch
die Stadt Wien. Kommende Woche werde sie der zuständigen Stadträtin
Renate Brauner (S) ihr Sanierungskonzept vorlegen und über künftige
Zahlungen der Gemeinde verhandeln, sagte Loube zur APA.Leistungsbezogenen Kostenbeitrag gefordert
Die drei Millionen Schilling (218.019 Euro), die der Verein in den
Jahren 2000 und 2001 jeweils an Subventionen von der Stadt bekommen
habe, seien viel zu wenig. Allein der Betrieb der Tierrettung koste
jährlich das Doppelte dieser Summe. Loube ist der Ansicht, dass ein
Großteil der Leistungen des Vereins für die Stadt Wien erbracht
würden. Sie wünscht sich daher einen leistungsbezogenen Kostenbeitrag
der Kommune für jedes einzelne übernommene Tier, statt einer fixen
Subvention. Konkrete Summen wollte sie keine nennen.
"Wie lange ich den Betrieb noch aufrecht erhalten kann, weiß ich
nicht", sagte Loube zur derzeitigen Situation des Vereins. Von der
Stadt sei zwar im Vorjahr eine zusätzliche Finanzspritze in der Höhe
von zehn Millionen Schilling (726.728 Euro) gewährt worden, davon
seien allerdings 850.000 Schilling (61.772 Euro) nicht zur Auszahlung
gelangt.
Heuer habe es von der Kommune überhaupt noch kein Geld gegeben.
Immerhin: Das gespendete Katzenfutter reiche für eineinhalb Wochen,
und auch die Gehälter für Tierärzte und Pfleger könnten derzeit noch
bezahlt werden. (APA)