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Exgeneralstabschef Nizar Khazrabji

Foto: AFP/RABIH MOGHRABI
Wie ja immer - etwas vereinfacht - gesagt wird, hat 1968 im Irak der zivile Flügel der Baath-Partei die Macht ergriffen (während es in Syrien der militärische war). Tatsache ist, dass die irakische Armee, obwohl sie brav bei allen Wahnsinnsunternehmungen Saddam Husseins mitgetan hat, noch immer einen relativ guten Ruf unter den Irakern genießt - immerhin fürchtet auch der Präsident die reguläre Armee so, dass er sie nicht nach Bagdad hineinlässt. Zu verschiedenen Zeitpunkten geflüchtete Offiziere sammelten sich zuletzt in einer "Militärischen Allianz". Beim Oppositionstreffen in London vor zwei Wochen hatten die Militärs - Wortführer Najib al-Salihi - ihren großen Auftritt, es fehlte allerdings Nizar al-Khazraji, einer der wenigen Sunniten unter den Abgesprungenen. In dem Generalstabschef zur Zeit des irakischen Überfalls auf Kuwait glaubten die USA für kurze Zeit einen geeigneten starken Mann für die Post-Saddam-Ära zu sehen; sein Schönheitsfehler - für den sich auch die Justiz Dänemarks, wo er im Exil lebt, interessiert - ist, dass er an der mörderischen Anfal-Kampagne gegen die Kurden beteiligt war.(DER STANDARD, Printausgabe, 31.7.2002)