Paris - Die französische Regierung will bereits Ende August einen Gesetzesentwurf zur grundlegenden Reform des Asylrechts vorlegen. Dabei sollen die Verfahren vereinfacht und beschleunigt und die Rückführung der Ausländer ohne Aufenthaltsgenehmigung in ihr Heimatland erleichtert werden, berichtet die Pariser Tageszeitung "Le Monde" am Dienstag. Um die Reform umzusetzen, sieht die Regierung die Anstellung von zusätzlichen Beamten in den für Ausländerfragen zuständigen Behörden vor. Angehoben werden sollen auch die zur Verfügung stehenden Plätze in den Transitzentren für Ausländer. Sicherheits- und Innenminister Nicolas Sarkozy äußerte den Wunsch, die Zahl der effektiven Ausweisungen abgewiesener Asylanten anzuheben. Gegenwärtig werden nur etwa 20 Prozent der angeordneten Zwangsausweisungen auch effektiv durchgeführt. Laut "Le Monde" plant Sarkozy weiters die Organisation von "Gruppenflügen" zur Rückführung der Ausländer ohne Aufenthaltsgenehmigung. Solche "Charterflüge" hatte bereits der ehemalige gaullistische Innenminister Charles Pasqua ab 1986 durchgeführt. Die durchschnittliche Dauer zur Überprüfung der Asylgesuche beträgt in Frankreich gegenwärtig 217 Tage. Die meisten Antragsteller warten zwischen neun und 18 Monaten auf eine Antwort, so "Le Monde". Im Jahr 2001 wurden in Frankreich insgesamt 48.000 Asylgesuche eingereicht.(APA)