Deutschland
Arbeitslosigkeit wichtigstes Thema vor Wahl in Deutschland
Sorge wegen Kriminalität steht an zweiter Stelle
Nürnberg - Die Deutschen erwarten vom Sieger der
Bundestagswahl im September vor allem ein entschiedenes Vorgehen
gegen die Arbeitslosigkeit. Zu diesem Ergebnis kam eine am Dienstag
vorgestellte Studie des Marktforschungsinstituts GfK. Demnach sehen
74 Prozent der Befragten den Abbau der Arbeitslosigkeit als
dringlichste Aufgabe der nächsten Bundesregierung. Das sind 15
Prozent mehr als im letzten Jahr. Schuld daran sei vor allem die
schlechte Lage am Arbeitsmarkt, hieß es. Wie die Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) weiter
mitteilte, wünschten sich die Wähler in Deutschland mit 17 Prozent am
zweithäufigsten eine stärkere Bekämpfung der Kriminalität. Dies sei
ein Anstieg von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr. An dritter
Stelle stand die Sorge um die Preisentwicklung nach der
Euro-Einführung, gefolgt von der Sicherung der Renten und der
wirtschaftlichen Stabilität.
Stark abgenommen hat dagegen die Dringlichkeit der Bekämpfung des
Rechtsradikalismus: Dieses Problem erwähnten nur noch zwei Prozent
der Befragten - nach vier Prozent im Vorjahr. Ebenfalls in der
Wahrnehmung der Bevölkerung zurück gegangen sei die Bedeutung der
Probleme um Asylbewerber sowie der Umweltschutz.
Auch in anderen europäischen Ländern ist das Thema
Arbeitslosigkeit mit 51 Prozent die erste Sorge der Bürger, zeigt die
Studie. Nach der Bekämpfung der Kriminalität auf Platz zwei lag
insgesamt aber die Sorge um das Gesundheitswesen an dritter Stelle.
Für die Untersuchung mit dem Titel "Challenges of Europe"
("Europäische Herausforderungen") wurden nach Angaben des Instituts
insgesamt 9.000 Menschen in acht europäischen Staaten befragt.(APA/AP)