Irak
Rumsfeld sieht Verbindungen zwischen Irak und El Kaida
Pentagon-Chef bezweifelt Wirksamkeit neuer Waffeninspektion
Washington - US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld
ist überzeugt, dass die irakische Führung Verbindungen zur
Terrororganisation El Kaida hat. Wie der Pentagon-Chef am Dienstag
vor Journalisten weiter sagte, bestehen Zweifel daran, dass irakische
Massenvernichtungswaffen bei einer etwaigen neuen Inspektion durch
ein internationales Team entdeckt werden könnten. Beide Äußerungen
des Ministers könnten nach Ansicht von Beobachtern Spekulationen
verstärken, dass die USA sich nicht damit zufrieden geben würden, der
Bedrohung durch irakische Waffen auf diplomatischem Weg zu begegnen.
Allerdings bekräftigte Rumsfeld zugleich, dass Top-Regierungsbeamte
zurzeit keine militärischen Optionen in Betracht zögen. Nach Angaben des Ministers informiert die Regierung die
NATO-Verbündeten und Kongressmitglieder im eigenen Land über das
irakische Waffenprogramm. Wenn ihnen das Ausmaß von Präsident Saddam
Husseins Ambitionen bekannt sei, dann kämen sie in der Einschätzung
der Bedrohung zum selben Schluss wie die USA, sagte Rumsfeld voraus.
Er räumte zugleich ein, dass die US-Regierung selbst nicht sehr viel
über das irakische Waffenprogramm wisse.
Trotzdem äußerte der Pentagon-Chef Zweifel über die Wirksamkeit
einer neuerlichen Waffeninspektion, über die die Vereinten Nationen
zurzeit mit dem Irak verhandelt. Sicher sei, dass die irakischen
Waffen gut versteckt und zum großen Teil mobil seien, sagte Rumsfeld.
Vor diesem Hintergrund wäre ein derart gründliches
Inspektionsverfahren nötig, "dass es schwer fällt sich vorzustellen,
dass der Irak dem zustimmen würde". Rumsfeld zufolge benötigten die
Inspekteure völlige Bewegungsfreiheit und wären selbst dann, wenn sie
ihnen gewährt würde, wahrscheinlich auf Hinweise von Überläufern
angewiesen. (APA/dpa)