Berlin - Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Klaus-Dieter Lehmann, will die Sammlung Flick nach Berlin holen - zunächst für einen befristeten Zeitraum. "Wir planen alles, um es möglich zu machen", sagte Lehmann am Dienstag im Deutschlandfunk. "Ich denke, es ist für Berlin ein außerordentlicher Gewinn, wenn die Sammlung hierher kommt." Der Generaldirektor der Staatlichen Museen in Berlin, Peter-Klaus Schuster, hatte am 16. Juli mitgeteilt, dass er Gespräche mit dem Industriellen-Erbe Friedrich-Christian Flick führe. Es werde darüber nachgedacht, diese "große Privatsammlung zur zeitgenössischen Kunst, die bisher noch nie in einem Gesamtüberblick zu sehen war, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hamburger Bahnhof der Öffentlichkeit zugänglich zu machen". Der Hamburger Bahnhof in der Invalidenstraße dient als Museum für moderne Kunst. Neben Berlin bewirbt sich auch die amerikanische Dia Art Foundation in New York um die 2500 Werke umfassende Kunstsammlung mit Arbeiten unter anderem von Duchamp, Schwitters, Mondrian, Richter, Polke, Serra und Bruce Naumann. In der Schweiz, wo eine Ansiedlung der Sammlung in Zürich geplant war, hatte es heftige Kontroversen gegeben, weil Flick sich weigert, in den Entschädigungsfonds für NS- Zwangsarbeiter einzuzahlen. Lehmann meinte dazu, es wäre seiner Ansicht nach falsch, "wenn man die Kunst zu einem Opfer macht und damit die Zugänglichkeit überhaupt sperrt". (APA/dpa)