Bern - Die Schweiz hat die argentinische Justiz im Zusammenhang mit dem Rechtshilfegesuch im Fall Carlos Menem um zusätzliche Informationen gebeten. Der argentinische Ex-Präsident wird verdächtigt, Iran bei einem Attentat mit 85 Toten gedeckt zu haben. Menem wird beschuldigt, zehn Millionen Dollar erhalten zu haben, um die Rolle Teherans beim Bombenanschlag gegen das jüdische Kulturzentrum Amia in Buenos Aires vor acht Jahren zu vertuschen. Sowohl der Ex-Präsident als auch der Iran bestreiten eine Verwicklung in den Anschlag. Gelder in der Schweiz Die argentinische Justiz stellte im Dezember ein Rechtshilfegesuch an die Schweiz. Am 23.Juli bat Bern Argentinien um zusätzliche Informationen zum Fall, wie Folco Galli, Sprecher des Schweizer Bundesamtes für Justiz, am Mittwoch einen Bericht der Nachrichtenagentur Reuters bestätigte. Es sei noch nicht entschieden, ob dem Gesuch entsprochen werde. Die Schweiz müsste das Rechtshilfegesuch genehmigen, damit die Schweizer Konten des Ex-Präsidenten eingefroren und das Bankgeheimnis aufgehoben werden könnten. Die zuständige Genfer Untersuchungsrichterin, Christine Junod, wollte nicht sagen, ob sie diese Maßnahme schon provisorisch ergriffen hat, was theoretisch möglich wäre. Die Untersuchungen zum Attentat bilden nur einen Teil des Falls Menem und dessen Gelder in der Schweiz. Die Genfer Justiz hatte schon im Januar Menem-Gelder in der Höhe von zehn Millionen Dollar gesperrt - im Zusammenhang mit Ermittlungen zu Waffenschmuggel nach Ecuador und Kroatien sowie Geldwäscherei. (APA/sda)