Rom - Roberto Cercelletta (50), römischer Arbeitsloser, hat auf spektakuläre Weise dagegen protestiert, dass er künftig nicht mehr Münzen aus dem Trevi-Brunnen fischen darf. Er stieg am Mittwoch in den Brunnen und fügte sich selbst Schnittverletzungen am Bauch zu. Im Krankenhaus stellten die Ärzte oberflächliche Verletzungen fest, die in wenigen Tagen verheilen sollten. "Wovon soll ich denn künftig leben?", begründete der 50-Jährige seinen Protest. Geld ist für die römische Caritas bestimmt Seit Jahren hatte Cercelletta fast täglich Münzen aus dem Brunnen gefischt und damit seinen Lebensunterhalt bestritten. Das Geld aus dem Brunnen ist eigentlich für die römische Caritas bestimmt. Doch konnte er nicht wegen Diebstahls belangt werden, weil die Münzen nach einem Gerichtsbeschluss niemandem gehören. Geldstrafen wegen des unerlaubten Betretens des 250 Jahre alten Brunnens ignorierte Cercelletta - ohne Folgen. Seit dieser Woche lässt die Gemeinde Rom das Geld aus dem Brunnen täglich herausholen - bisher wurde dies nur einmal wöchentlich gemacht. Zudem sollen Videokameras zur ständigen Bewachung des Brunnens installiert werden. Nach Schätzungen römischer Zeitungen werfen Touristen jeden Tag Münzen im Wert von mehreren hundert Euro in den Brunnen. Diese Sitte soll garantieren, dass man eines Tages wieder nach Rom zurückkommt. (APA)