Chikago/Paris - Gedämpfte Nachrichten zur Konjunkturlage kamen am Mittwoch aus Chikago. Der Konjunkturindex der Einkaufsmanager ist im Juli stärker als erwartet gefallen; mit einem Wert über 50 Punkten signalisiert er aber den sechsten Monat in Folge ein Wachstum des Verarbeitenden Gewerbes der Region. Die Vereinigung der Chikagoer Einkaufsmanager teilte am Mittwoch mit, der Index sei auf 51,5 von 58,2 Zählern zurückgegangen. Analysten hatten 56,7 Punkte vorausgesagt. Der Index hatte im Februar erstmals seit 18 Monaten die Marke von 50 Punkten überschritten, ab der von einem Wachstum des Sektors gesprochen werden kann. Die Kurse der Staatsanleihen beiderseits des Atlantik reagierten zeitweise mit kräftigen Kursgewinnen auf die Daten. Der Beschäftigungsindex verringerte sich den Angaben zufolge auf 48,1 von 48,9 Punkten im Juni. Der Index der Einkaufspreise stieg auf 64,5 von 58,2 Zählern. Aussichten für Euroländer gedämpft Gedämpfte Konjunkturaussichten gibt es auch für die zwölf Euroländer. Das Bruttoinlandsprodukt wird nach einer OECD-Prognose heuer im Euroraum nicht mehr als 1,25 Prozent wachsen, 2003 aber nahe bei drei Prozent liegen. Dies sagt eine am Mittwoch in Paris veröffentlichte Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für die Eurozone voraus. Die Arbeitslosigkeit dürfte nach der Studie in den Euro-Ländern heuer bei durchschnittlich 8,2 Prozent liegen und 2003 leicht auf 8,1 Prozent sinken. Die Inflation werde 2002 unter die Schwelle von zwei Prozent fallen und 2003 dann bei 1,9 Prozent liegen. (Reuters, dpa, DER STANDARD, Printausgabe 1.8.2002)