Europa
Türkisches Parlament beschließt mehr Rechte für nichtmoslemische Gemeinden
Gesetzesänderung gegen Widerstand der Nationalisten
Ankara - Das türkische Parlament hat am Freitag einer Gesetzesänderung
zugestimmt, mit der die Rechte nichtmoslemischer Gemeinden gestärkt
werden. So dürfen jüdische oder christliche Gemeinden, die in der
Türkei als Stiftung organisiert sein müssen, künftig Immobilien
erwerben. Mit Zustimmung des Kabinetts dürfen sie Mitglied
ausländischer Stiftungen oder Einrichtungen werden. Die größte nichtmoslemische Minderheit bilden mit rund 8. 000
Angehörigen die christlichen Armenier. Insgesamt beträgt der
christliche Bevölkerungsanteil in der Türkei nach Angaben der
Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte nur noch etwa 0,3
Prozent.
Die Gesetzesänderung, Teil eines EU-Reformpakets, wurde gegen den
Widerstand der Nationalisten von der MHP angenommen, die von einem
"Verkauf von Heimaterde" sprachen. Befürworter wiesen daraufhin, dass
es sich bei diesen Minderheiten um türkische Staatsangehörige wie
alle anderen handele. (APA/dpa)