Europa
Acht Verletzte bei Anschlag im Kosovo
Drei Männer wurden festgenommen
Pristina - Bei einem Anschlag in der Provinz Kosovo sind
ein ranghoher früherer albanischer Rebellenführer und sieben weitere
Menschen verletzt worden. Die Angreifer hätten am Samstagabend eine
Granate auf ein Restaurant in der westlichen Stadt Pec abgefeuert und
die Gäste beschossen, sagte ein Sprecher der Friedenstruppe KFOR am
Sonntag in Pristina. Die Granate, nach ersten Untersuchungen eine
Panzerfaust, sei aber nicht explodiert. Soldaten nahmen später drei
Männer in einem Auto fest. Ein weiteres mutmaßliches Fluchtfahrzeug
wurde ausgebrannt gefunden. Zemaj galt als Feind der UCK
Verletzt wurde beim Anschlag neben acht weiteren Personen der
frühere Rebellenführer Tahir Zemaj, der sich um das Amt eines
Sicherheitsberaters des Kosovo-Präsidenten Ibrahim Rugova bemüht.
Zemaj, der bis zum Beginn der Kriege im früheren Jugoslawien den Rang
eines Obersten in der jugoslawischen Armee bekleidete, gilt im Kosovo
als Mann mit vielen Gegnern. Er kämpfte im Kosovo-Krieg in Einheiten
unter der Kontrolle des Exil-Ministerpräsidenten Bujar Bukoshi. Der
kosovo-albanischen UCK-Milizen unter Hashim Thaci galt Zemaj als
Feind in den eigenen Reihen. Mehrere von Zemajs Kämpfern wurden nach
dem Krieg umgebracht.
Der Anschlag in Pec ist die zweite Gewalttat binnen weniger Tage
in der südjugoslawischen Provinz. Zwei US-Soldaten der Friedenstruppe
KFOR im Kosovo waren am Mittwoch verletzt worden, als Unbekannte in
der Ortschaften Klokot verlassene Häuser von Serben sprengten. Die
Friedenstruppe und die UNO-Mission verurteilten die Tat. (APA/dpa)