Wien/München - Stephanie Graf, Österreichs erfolgreichste Läuferin, fehlt zwar nach ihrer Tumoroperation bei der am Dienstag in München beginnenden Leichtathletik-EM, doch die 29-jährige Kärntnerin ist überzeugt, dass ihre Kollegen die von ihr 2000 in Gent mit Hallen-EM-Gold begonnene Serie fortsetzen können. "Bis zu drei Medaillen sind bei der EM für Österreich möglich", lautet die Prognose von Graf, die zuletzt fünfmal in Serie Medaillen von den 800 Metern heimbrachte, (nach Hallen-EM-Gold jeweils Silber bei Olympia 2000, Hallen- und Freiluft-WM 2001 sowie Hallen-EM 2002).Drei Medaillen möglich "Die Karin Mayr ist immer für eine Medaille gut." Graf glaubt, dass die schnellste ÖLV-Sprinterin sowohl über 100 als auch über 200 m Chancen auf einen Podestplatz hat. Und auch ihren Nachbarn in Völkermarkt hat sie auf der Rechnung: "Den Elmar Lichtenegger darf man im Hürdensprint nie unterschätzen." Daneben traut Graf noch Hindernisläufer Günther Weidlinger etwas zu. "Wenn er nach seiner Darmkrankheit wieder die nötige Substanz erarbeiten konnte, dann hat auch er sicher die Chance auf eine Medaille." Rehabilitation läuft gut

Anschauen wird sich Graf die EM im Fernsehen allerdings nicht: "Ich fahre weg, ich muss mich ja nicht noch zusätzlich quälen." Auf ihrem Rehabilitationsprogramm steht im Moment in erster Linie stundenlanges Aquajogging, wobei die Aktivierung des Ischiasnervs zuletzt schlaflose Nächte beschert hat. "Der Nerv fängt jetzt wieder zu arbeiten an, was ein gutes Zeichen ist. Inzwischen geht es mir viel besser, und in zwei Wochen sollen die Schmerzen dann überhaupt ganz weg sein." (APA, red, DER STANDARD, Printausgabe, 05.08.2002)