Irak
Saddam Hussein soll Biowaffen-Anschläge planen
Opposition: Einladung an UNO-Waffenkontrolleure ist Ablenkungsmanöver
Washington - Der irakische Machthaber Saddam Hussein
plant nach Angaben der irakischen Opposition Anschläge mit
biologischen und chemischen Waffen auf internationale Machtzentren.
Saddam Hussein habe sowohl sein chemisches als auch biologisches
Waffenpotenzial ausgebaut und verfüge unter anderem über den
Ebola-Virus, sagte Ahmad Khalabi, der die irakische
Oppositionsbewegung INC leitet, am Sonntag dem US-Fernsehsender Fox.
"Das sind sehr, sehr gefährliche Waffen", betonte Khalabi, die Saddam
Hussein wohl "sehr bald" bei terroristischen Anschlägen einsetzen
werde. Die irakische Einladung an den Chef der UNO-Waffeninspekteure,
Hans Blix, sei lediglich "ein Ablenkungsmanöver". Khalabi bezog sich in seinen Angaben auf ehemalige Mitarbeiter des
irakischen Waffenprogramms, die derzeit ihr Wissen an die
US-Regierung weitergäben. Diese Leute hätten zuvor auch der
irakischen Opposition mehrere Produktionsstandorte und die genaue
Zusammensetzung des Waffenmaterials beschrieben, betonte der
Oppositionelle.
Saddam versammelte unterdessen am Sonntag sein Kabinett um einen
neuen Zehn-Jahres-Plan zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes zu
erörtern. Der Staatschef prüfe die Leitlinien des von Finanzminister
Hekmat Azzawi ausgearbeiteten Plans, der ein jährliches
Wirtschaftswachstum von mindestens elf Prozent zum Ziel habe, meldete
die amtliche Nachrichtenagentur INA.
Die irakische Wirtschaft leidet unter den nach dem Golfkrieg
verhängten UNO-Sanktionen. Der UNO-Sicherheitsrat hatte als Nachfolge
zu dem elf Jahre lang geltenden "Öl für Lebensmittel"-Programm im Mai
die Einfuhr ziviler Güter nach Irak erheblich erleichtert. Damit kann
Bagdad erstmals seit dem Golfkrieg 1990 selbstständig über die
Einfuhrmengen erlaubter Waren verfügen. Gleichzeitig ist der neuen
Resolution aber eine rund 300 Seiten lange Liste von Waren beigefügt,
deren Import verboten bleibt, weil sie auch für militärische Zwecke
genutzt werden könnten. (APA)