Frankreich
Auch PVA rückt von Gaugg ab
Leiter des PVA-Überleitungsausschusses: Autoritätsverlust und Schaden für PVA
Wien - Der FPÖ-Abgeordnete und stellvertretende
Generaldirektor der Pensionsversicherungsanstalt (PVA), Reinhart
Gaugg, steht nach einem verweigerten Alkotest nicht nur unter Druck
der eigenen Parteispitze, sondern wird nun auch seitens der PVA
scharf kritisiert. Der Vorsitzende des Überleitungsausschusses der
PVA, Karl Haas (S), sprach Montag im Radio-Morgenjournald es ORF von
einem "Schaden für die Pensionsversicherungsanstalt", der "immer
größer wird". Durch Gaugg sei man in den vergangenen Monaten
"ununterbrochen in den Schlagzeilen gewesen, nicht immer im positiven
Sinn" und es stelle sich für den FPÖ-Mandatar die Frage, "ob nicht
auch er daraus bestimmte Konsequenzen zieht". Haas: "Wir haben gute Arbeit in der Fusion (von
Pensionsversicherungsanstalt der Angestellten und jener der Arbeiter,
Anm.) geleistet". Jetzt stehe die PVA einerseits wegen der Debatte um
den umstrittenen Sondervertrag für Gaugg sowie andererseits wegen der
Pensionssonderregelung für Gaugg als Vizebürgermeister von Klagenfurt
und zuletzt das Alkoholproblem in der Öffentlichkeit. "Es wird
zunehmend auch zum Problem, dass man in mehrfacher Hinsicht in der
Auslage steht und immer gläserner wird und dass das zu einem
Autoritätsverlust führen kann". Der Sondervertrag für Gaugg werde
"noch einmal zu bewerten sein".
Die FPÖ-Spitze rückte zuletzt von Gaugg merklich ab. Zwar gab es
formell keine Rücktrittsaufforderung an den Kärntner Mandatar, doch
hieß es unisono von Parteichefin Susanne Riess-Passer, Kärntens
Landeshauptmann Jörg Haider und Generalsekretär Karl Schweitzer, dass
Gaugg wisse, welche Konsequenzen er zu ziehen habe, sollten sich die
Vorwürfe als wahr herausstellen.
Gaugg war für eine Stellungnahme vorerst nicht erreichbar.
Schweitzer erklärte auf Anfrage der APA, er habe mit dem
FPÖ-Sozialsprecher kurz telephoniert. Dabei habe ihm Gaugg erklärt,
dass er sich "von Gott und der Welt verfolgt" fühle. Auf die Frage,
warum er den Alkotest verweigert habe, wenn er nichts getrunken habe,
habe Gaugg gemeint, er lasse sich nicht sein ganzes Leben lang
verfolgen. Auf die Feststellung des Generalsekretärs, er stehe in der
Öffentlichkeit und müsse bei jedem Schritt, den er mache, aufpassen,
habe Gaugg erklärt, er werde sich keinen Schnitzer leisten.(APA)