Wien - Die Arbeiterkammer (AK) hält die Leistungsstipendien für Studenten für "unsozial". Von der Ausweitung dieser Förderungen im Zuge der Einführung von Studiengebühren würden de facto nur Vollzeitstudierende mit gutem Notendurchschnitt profitieren, hieß es in einer Aussendung am Montag. Die Auszahlung erfolge unabhängig von der Einkommenssituation der Studenten bzw. ihrer Eltern, Stipendien sollten aber vor allem Studierende aus einkommensschwächeren Schichten erhalten, forderte die AK. Unterstützungen, die unabhängig vom Kriterium der "sozialen Bedürftigkeit" vergeben werden, will die AK ausschließlich auf die Förderung von besonders aufwändigen wissenschaftlichen Arbeiten oder neuen Zielgruppen wie berufstätigen Studenten in der Abschlussphase ihrer Ausbildung beschränken. Darüber hinaus müssten Stipendienhöhen und Bemessungsgrundlagen ständig an die gestiegenen Lebenshaltungskosten angepasst werden. Im vergangenen Wintersemester seien zwar deutlich mehr Anträge auf "normale" Studienbeihilfe gestellt worden, räumte die AK ein. Auf Grund der strengen Studienförderungskriterien sowie der Bemessungsgrundlagen hätten jedoch "viele nicht positiv erledigt" werden können. Den so genannten Studienzuschuss für Studierende mit günstigem Studienerfolg, die wegen des elterlichen Einkommens gerade keine Studienbeihilfe mehr erhalten, hätten nur ca. 1.700 Personen erhalten, obwohl ursprünglich mit 7.000 Personen gerechnet worden sei.(APA)