Somalia
UN-Mitarbeiter in Somalia entführt
Entführungen sind ein einträgliches Geschäft für die Milizen
Mogadischu - Ein somalischer Mitarbeiter der
UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO ist in Mogadischu
auf offener Straße entführt worden. Nach Augenzeugenberichten
verschleppten am Montag drei mit Gewehren bewaffnete Männer den
UN-Mitarbeiter im Süden der somalischen Hauptstadt in einem Taxi.
UN-Vertreter in der kenianischen Hauptstadt Nairobi bestätigten die
Entführung. In dem von rivalisierenden Kriegsherren beherrschten Land
sind Entführungen ein einträgliches Geschäft für die Milizen. Immer
wieder werden auch Mitarbeiter von Hilfsorganisationen verschleppt.
Im vergangenen Mai war ein Mitglied des UN-Entwicklungsprogramms UNDP
nach vierwöchiger Geiselnahme freigekommen. Nach fast zehn Jahren Anarchie war vor zwei Jahren eine Regierung
gebildet worden, in der verschiedene Clans des Landes vertreten sind.
Ein Großteil der rivalisierenden Milizenchefs im Land lehnt die
Übergangsregierung jedoch ab. Ursprünglich sollte sie für eine
Übergangszeit von drei Jahren amtieren, bevor es freie Wahlen geben
sollte. Seit dem Sturz von Diktator Mohammed Siad Barre 1991 hatte
das ostafrikanische Land keine Regierung mehr. (APA)