Menschen wie Najeb firmieren meistens unter dem Stempel "Wirtschaftsflüchtling". Oder "Fremder". Oder unter einem anderen der Begriffe, die in Jahren der "Ausländer"-Debatte in Österreich so geprägt worden sind.In "Hin und Her" haben Najeb, Lambo und all die anderen einen Namen, eine Geschichte und auch eine Stimme, sie zu erzählen. Statt von anonymen "Fremden"-Massen ist hier von Einzelpersonen und Einzelschicksalen die Schreibe - ist doch eines der Ziele von "Hin und Her", die oft irreführenden Bilder über Ausländer zu verändern. Noch wichtiger ist den Machern der völlig neu gestalteten Zweimonatszeitschrift der Caritas aber, ein Sprachrohr für die Ausgegrenzten zu sein - und, so der Titel, eine "Zeitschrift für AusländerInnen in Österreich". Geworden ist es zumindest eine, die über Schwierigkeiten und Probleme von Zuwanderern und Asylwerbern berichtet. Die erste Nummer widmete sich schwerpunktmäßig dem Integrationsvertrag, die zweite beleuchtet geplante oder angedachte Änderungen im Asylrecht. Aus mehreren Perspektiven: aus der einer Schilderung über die alltäglichen Sorgen in einer Beratungsstelle für Asylwerber. Aus der von Asylwerbern wie Lambo. Aus der von Anwälten aus dem "Netzwerk Asylanwalt". Und auch aus der des Innenministeriums. Manchmal berührend, manchmal analytisch, immer informativ. Ob es wirklich, wie der Titel suggeriert, Ausländer sein werden, die die Zeitschrift lesen, ist fraglich. Allen, die mit oder für Ausländer arbeiten, bietet sie aber Lesestoff. Zu bestellen via Postadresse oder via E-Mail an die "Caritas" der Kaufbetrag geht an die Ausländerhilfe der Caritas. (Eva Linsinger/DER STANDARD, Printausgabe, 06.08.2002)