Uganda
55 Tote bei Rebellenangriff in Uganda
Sudanesisches Flüchtlingslager geplündert - Überfall löst Fluchtwelle aus
Kampala - Nach einem Rebellenüberfall auf ein
Flüchtlingslager in Uganda ist die Zahl der Toten auf 55 gestiegen.
In dem Lager seien weitere Leichen entdeckt worden, teilte ein
Sprecher der ugandischen Armee am Mittwoch mit. Unter den Toten seien
38 Flüchtlinge, 11 Rebellen, 4 Armeesoldaten und 2 Polizisten. Rebellen der christlich-fundamentalistischen "Widerstandarmee des
Herrn" (Lord Resistance Army/LRA) waren am Montag in das Lager
Acholipii 250 Kilometer nördlich der Hauptstadt Kampala eingedrungen
und hatten unter anderem mit einem erbeuteten Armee-Panzer Granaten
abgefeuert. Der Überfall hatte eine Fluchtwelle ausgelöst. In dem
Lager lebten rund 24.000 sudanesische Flüchtlinge.
Eine Sprecherin des UNO-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR)
sagte, die genaue Zahl der Todesopfer werde noch ermittelt. Die
Mehrzahl der Flüchtlinge soll jetzt in Kiryandongo im Nordwesten des
Landes untergebracht werden. Die Menschen seien derzeit unterwegs und
benötigten dringend Medikamente, Nahrungsmittel und Decken.
Die LRA bekämpft seit Jahren vom Norden Ugandas und Südsudan aus
Ugandas Regierung unter Präsident Yoweri Museveni. Die
Guerillabewegung wird von dem ehemaligen katholischen Laienprediger
Joseph Kony geführt und ist wegen zahlreicher Massaker an der
Zivilbevölkerung berüchtigt. Außerdem hat sie tausende Kinder
entführt und zum Kampf mit der Waffe oder in die sexuelle Sklaverei
gezwungen. (APA/dpa)