Wirtschaft
Süditaliens Regionen stellen europaweit negativen Arbeitslosen-Rekord
Die Arbeitslosenrate ist doppelt so hoch wie im EU-Durchschnitt
Rom - Die Arbeitslosigkeit belastet weiterhin Süditalien.
Fünf der 16 europäischen Regionen, die eine doppelt so hohe
Arbeitslosenrate als im EU-Durchschnitt melden, befinden sich in
Süditalien, geht aus einer jüngst veröffentlichten Studie des
europäischen Statistikinstituts Eurostat hervor. Laut Studie leiden
vor allem Frauen und Jugendliche unter 25 Jahren unter der
Arbeitslosigkeit im süditalienischen "Mezzogiorno".Höchste Arbeitslosigkeit unter den Jugendlichen in Kampanien
Kalabrien, Sizilien, Sardinien, Kampanien und Basilikata sind die
italienischen Regionen, die 2001 eine doppelt so hohe
Arbeitslosigkeit wie der EU-Durchschnitt von 7,6 Prozent meldeten.
Obwohl in diesen Regionen im vergangenen Jahr die Arbeitslosigkeit
gegenüber dem Jahr davor um zirka ein Prozent gesunken ist, bleibt
der Mangel an Arbeitsplätzen weiterhin ein chronisches Problem.
Kalabrien wies eine Arbeitslosenrate von 24,8 Prozent auf, Kampanien
von 22,4 Prozent.
Kampanien stellte auch den Rekord, was Arbeitslosigkeit unter den
Jugendlichen betrifft. 59,9 Prozent der Jugendlichen unter 25 Jahre
sind auf Stellensuche. In der niederländischen Region Utrecht sind es
dagegen nur 2,1 Prozent. Kalabrien stellte einen weiteren negativen
Rekord, was die Arbeitslosigkeit der Frauen betrifft. 36,4 Prozent
der Frauen sind in dieser Region nicht beschäftigt.
Die Regierung Berlusconi will mit einem massiven Kampf gegen die
Schattenwirtschaft, eine Flexibilisierung des Arbeitsmarkts und
Investitionen im Infrastrukturbereich die Arbeitslosigkeit im Süden
bekämpfen. Italien befürchtet nach der Osterweiterung den Verlust der
EU-Förderungsmittel für Süditalien und drückt daher auf das Gaspedal,
um die Beschäftigung im "Mezzogiorno" anzukurbeln. (APA)