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Erste Bank kauft alle Ceska spritelna-Aktien von AVS
Nunmehr 87,9 Prozent am Aktienkapital
Wien - Die Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG
kauft ihrer Hauptaktionärin AVS für 693 Mill. Euro alle ihre Aktien
der tschechischen Großsparkasse Ceska sporitelna (CS) ab und hält nun
mit Wirkung per Montag 87,9 Prozent am Aktienkapital bzw.
94,9 Prozent der Stimmrechte der CS, wie die Erste Bank am Dienstag
ad-hoc mitteilte. Konkret kauft die Erste Bank von der AVS im Rahmen dieser
Transaktion 38,36 Prozent der Stammaktien (54,001.348 Stück Aktien)
sowie 7,00 Prozent der - nicht an der Börse notierenden -
Vorzugsaktien (784.579 Stück Aktien). Der Kaufpreis je Stammaktie
betrug 12,75 Euro, pro Vorzugsaktie 6 Euro. Dabei geht es um jene
Aktien an der CS, die von der AVS im Rahmen eines freiwilligen und
eines anschließenden verpflichtenden Übernahmeangebots zwischen dem
8. April und dem 10. Juli 2002 aufgekauft worden waren.
Aktien sofort übertragen
Die Erste Bank übernimmt von der AVS vorerst nur die
CS-Stammaktien. Grund: Der Transfer der bisher von tschechischen
Städten und Gemeinden gehaltenen CS-Vorzugsaktien ist von einer -
durch die Hauptversammlung am 22. Oktober 2001 bereits angenommenen -
Änderung der Statuten abhängig, die bisher durch das zuständige
Gericht noch nicht im Handelsregister eingetragen worden ist.
Die Gemeindeaktien - auch jene 70 Prozent, die im Rahmen eines
Übernahmeangebotes bereits im Jahr 2001 von einzelnen Gemeinden
gekauft worden sind - können erst übernommen werden, wenn diese
Eintragung erfolgt sein wird, teilte die Erste Bank am Dienstag
weiter mit.
Bei dem verlängerten Übernahmeoffert waren den Kleinaktionären wie
berichtet 372,5 Kronen pro Anteil angeboten worden. Dieser Preis
entsprach dem ursprünglichen, bis 10. Mai befristet gewesenen Anbot
von 375 Kronen je Aktie, weil in der Zwischenzeit die Dividende für
das abgelaufene Geschäftsjahr 2001 ausgeschüttet und vom Kurs
abgeschlagen wurde.
Delisting an Prager Börse
Mit Wirkung von Dienstag erfolgt das Delisting der Ceska
von der Prager Börse, hieß es auf Anfrage zur APA. Die Erste Bank
selbst will bald parallel zur Wiener Börse auch in Prag notieren:
Dies solle in den nächsten Monaten, jedenfalls noch heuer, erfolgen.
Die nun verbliebenen CS-Kleinaktionäre haben nach einem Delisting der
CS keine Möglichkeit mehr, ihre Aktien am Markt zu verkaufen.
Die Ceska Sporitelna mit Sitz in Prag ist mit fast 12.000
Mitarbeitern die größte Auslandsbeteiligung der Erste Bank und gilt
in Tschechien als größte Retailbank. (APA)