Bundesliga
"Unentschieden reicht mir nicht"
Rapid-Coach Pepi Hickersberger will drei Punkte aus dem Horr-Stadion entführen, auch wenn er die Qualität der Austria höher einschätzt
Wien - Es geht um die Nummer eins zwischen den beiden
aktuellen Top-Klubs, aber selten fühlte sich eine Mannschaft in der
langen Geschichte des großen Wiener Fußball-Derby so als Außenseiter
wie der SK Rapid vor der 230. Auflage am Mittwoch (20:30/live ORF1).
"Die Austria ist nicht haushoher Favorit, sondern hochhaushoher
Favorit. Es ist ein Duell zwischen lila Rolls Royce und grünem
Golf-Diesel. Wir hoffen, dass beim Rolls Royce irgendetwas nicht
passt", sagte Rapid-Trainer Josef Hickersberger vor dem Schlager der
fünften Runde der T-Mobile Bundesliga im Horr-Stadion.Hicke: "Qualität der Austria höher,..."
Hickersberger steht vor seinem ersten Derby als Rapid-Coach,
Schachner vor seinem Derby-Debüt als Austria-Chef. Doch sehr viele
Parallelen kann der sportliche Leiter der Hütteldorfer nicht
erkennen. "Die Austria hat sich enorm verstärkt, bei uns hat sich
nicht viel getan. Die Qualität der Austria ist sicher höher. Ich
erwarte, dass die Austria von Beginn weg Gas gibt", meint
Hickersberger.
"...können jeden Gegner schlagen,..."
Dennoch: "Wir müssen dagegen halten. Wenn wir mit Selbstvertrauen
auftreten, können wir jeden Gegner schlagen. Mit einem Unentschieden
bin ich nicht zufrieden, weil das bei der Dreipunkte-Regel fast wie
eine Niederlage ist." Garant dafür soll Torhüter Ladi Maier sein.
"Der ist in Hochform, es wird für die Austria-Stürmer schwer, ihn zu
bezwingen", sagt Hickersberger.
"...Schoko will uns Sand in die Augen streuen"
Der ehemalige Teamchef hat Verständnis dafür, dass die Austria das
Prestigeduell im Horr-Stadion austrägt. "Ins Happel-Stadion wären
mindestens 30.000 Zuschauer gekommen, das wäre ein Lebenszeichen des
Fußballs in Wien gewesen. Aber ich verstehe, dass Austria den
Heimvorteil unbedingt nutzen will", so der Rapid-Coach. Weniger
goutiert er die Aussagen seines Gegenüber Schachner, der von eigenen
Derby-Gesetzen und gleichen Chancen sprach. "Schoko will uns Sand in
die Augen streuen. Aber das wird ihm bei mir nicht gelingen, ich habe
schon viele Sandstürme überlebt", witzelte der langjährige Trainer im
arabischen Raum.(APA)