Wien
Lipizzaner: Finz für Pferde in Maria-Theresien-Kaserne
Verteidigungsminister Scheibner soll Blockade seitens des Bundesheers aufgeben
Wien - Auch der Wiener VP-Chef Alfred Finz hat sich am
Donnerstag für die Maria-Theresien-Kaserne als Standort für das
geplante Trainingszentrums für die Lipizzaner ausgesprochen. Er hofft
auf ein Entgegenkommen des Bundesheers. Derzeit ist vorgesehen, diese
Dependance der Spanischen Hofreitschule auf dem Gelände des - als
Weltkulturerbe geschützten - Schlossparks Schönbrunn zu errichten. "Es liegt nun am Verteidigungsminister Herbert Scheibner (F), dem
als Wiener ja auch die Interessen der Stadt wichtiges Anliegen sein
müssten, hier vernünftigen Lösungen gegenüber offen zu sein und die
Blockade seitens des Bundesheeres aufzugeben", so Finz in einer
Aussendung in Richtung seines Kollegen in der Bundesregierung.
Die Spanische Hofreitschule sei eines der Wahrzeichen Wiens, einem
Trainingszentrum in der Bundeshauptstadt müsse höchste Priorität
eingeräumt werden. Die von der deutschen Wehrmacht 1940 errichtete
Kaserne südlich des Schönbrunner Schlossparks biete dafür die ideale
Möglichkeit, denn auf dem betreffenden Gelände befänden sich heute
wenig ansehnliche Baracken, so Finz.
Grüne gegen Standort bei Gloriette
Für die Kaserne als Dependance der Spanischen Hofreitschule hatte
zuletzt der Klubchef der Rathaus-Grünen, Christoph Chorherr, sowie
die Betreibergesellschaft des Schlosses Schönbrunn plädiert. Chorherr
lehnt den von der Spanischen Hofreitschule favorisierte Bauplatz
unweit der Gloriette auf dem Gebiet der Forschungsgärten der Höhere
Bundeslehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau ab, weil es sich dort
um eine ausgewiesene Parkschutzzone handle.
Der planende Architekt Manfred Wehdorn räumte kürzlich ein, dass
der Standort im Bereich der Gartenbauschule nur "die zweite Wahl"
gewesen sei. Idealer wäre das Areal der Kaserne gewesen. Von Seiten
des Verteidigungsministeriums sei aber signalisiert worden, dass das
Vorhaben "chancenlos" sei. Der Direktor der Spanischen Hofreitschule,
Werner Pohl, betonte, auf den Erhalt und Sicherung des Status
Weltkulturerbe werde größte Rücksicht genommen. (APA)