Europa
Rechtsextreme Splittergruppe des Chirac-Attentäters verboten
Französische Regierung läßt "Unite radicale" auflösen
Paris - Frankreichs Ministerrat hat gut drei Wochen
nach dem gescheiterten Attentat auf Staatspräsident Jacques Chirac
die rechtsextreme Splittergruppe "Radikale Einheit" (Unite
radicale/UR) verboten. Der Ministerrat habe die Entscheidung am
Dienstag gefällt, teilte das Innenministerium in Paris mit. Der 25
Jahre alte Rechtsextremist Maxime Brunerie, der am 14. Juli bei der
Militärparade am Nationalfeiertag auf den im offenen Auto
vorbeifahrenden Präsidenten geschossen hatte, gehörte dieser
Gruppierung an. Die "Radikale Einheit" entstand 1998 und hat etwa 2000 Mitglieder,
die nach Angaben eines ihrer Gründer "gut für Kommando-Aktionen und
harte Schläge" bei Demonstrationen sind. Brunerie war seit Jahren
prominentes Mitglied rechtsextremer Splittergruppen und
Studentenvereinigungen und gehörte auch der Skinhead-Szene an. Bei
der Kommunalwahl im Frühjahr 2001 hatte er für die
National-Republikanische Bewegung (MNR) von Bruno Megret kandidiert,
eine Abspaltung des Front National (FN) von Jean-Marie Le Pen. (APA/dpa)