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Kein "Typ zum Verlieben"? Gerhard Schröder, nachdenklich

Foto: Reuters/Alexandra Winkler
Hamburg - Deutschlands Bundeskanzler Gerhard Schöder läuft offenbar die weibliche Wählerschaft davon. Das jedenfalls geht aus einer Umfrage des Hamburger Meinungsforschungsinstitut Gewis hervor, wie die Zeitschrift "Neue Revue" am Dienstag berichtete. Wenn am Sonntag Wahlen wären, würden sich danach nur 44 Prozent der Frauen für Schröder und seine Regierung entscheiden. 56 Prozent der weiblichen Bevölkerung würde hingegen Unions-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) wählen. Kein "Typ zum Verlieben" Nur etwa jede fünfte Befragte ist demnach der Auffassung, dass Schröder in den vergangenen vier Jahren viel für die Frauen getan habe. Bei den über 40-Jährigen sind laut Umfrage nur 14 Prozent mit seiner Frauenpolitik zufrieden. Ein Frauenschwarm ist der Kanzler offenbar auch nicht: Nur drei Prozent der Befragten sehen in Schröder demnach einen "Typ zum Verlieben". Dass der SPD-Politiker dreimal geschieden ist, spielte bei der Bundestagswahl 1998 offenbar noch keine Rolle. Heute empfinden dies laut Umfrage 68 Prozent der Frauen im Alter zwischen 18 und 39 Jahren als störend; bei den über 40-Jährigen sind dies sogar 72 Prozent. Gewis befragte 1029 wahlberechtigte Frauen ab 18 Jahren. Wirtschaft weist Vorwürfe zurück Die deutsche Wirtschaft hat unterdessen Vorwürfe Schröders zurückgewiesen, sie sei die "fünfte Kolonne der Opposition". "Die Wirtschaftsverbände fühlen sich der sozialen Marktwirtschaft verpflichtet und die Gewerkschaften offensichtlich dem Wahlsieg der SPD", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Ludolf von Wartenberg, am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Er bezeichnete Schröders Äußerungen als Wahlkampfgeplänkel. Auch Handwerks-Präsident Dieter Philipp kritisierte den Kanzler und warf ihm angesichts der Zahl der Arbeitslosen vor, seine Arbeit nicht richtig gemacht zu haben. Arbeitgeber-Präsident Dieter Hundt erklärte, die Verbände verhielten sich parteipolitisch neutral, aber nicht unpolitisch. (APA/Reuters)