Umfrage: 44 Prozent würden den SPD-Kanzler wählen - 56 Prozent für Stoiber
Redaktion
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Hamburg - Deutschlands Bundeskanzler Gerhard
Schöder läuft offenbar die weibliche Wählerschaft davon. Das
jedenfalls geht aus einer Umfrage des Hamburger
Meinungsforschungsinstitut Gewis hervor, wie die Zeitschrift "Neue
Revue" am Dienstag berichtete. Wenn am Sonntag Wahlen wären, würden
sich danach nur 44 Prozent der Frauen für Schröder und seine
Regierung entscheiden. 56 Prozent der weiblichen Bevölkerung würde
hingegen Unions-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) wählen.
Kein "Typ zum Verlieben"
Nur etwa jede fünfte Befragte ist demnach der Auffassung, dass
Schröder in den vergangenen vier Jahren viel für die Frauen getan
habe. Bei den über 40-Jährigen sind laut Umfrage nur 14 Prozent mit
seiner Frauenpolitik zufrieden. Ein Frauenschwarm ist der Kanzler
offenbar auch nicht: Nur drei Prozent der Befragten sehen in Schröder
demnach einen "Typ zum Verlieben". Dass der SPD-Politiker dreimal
geschieden ist, spielte bei der Bundestagswahl 1998 offenbar noch
keine Rolle. Heute empfinden dies laut Umfrage 68 Prozent der Frauen
im Alter zwischen 18 und 39 Jahren als störend; bei den über
40-Jährigen sind dies sogar 72 Prozent. Gewis befragte 1029
wahlberechtigte Frauen ab 18 Jahren.
Wirtschaft weist Vorwürfe zurück
Die deutsche Wirtschaft hat unterdessen Vorwürfe Schröders
zurückgewiesen, sie sei die "fünfte Kolonne der Opposition". "Die
Wirtschaftsverbände fühlen sich der sozialen Marktwirtschaft
verpflichtet und die Gewerkschaften offensichtlich dem Wahlsieg der
SPD", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der
Deutschen Industrie (BDI), Ludolf von Wartenberg, am Dienstag der
Nachrichtenagentur Reuters. Er bezeichnete Schröders Äußerungen als
Wahlkampfgeplänkel. Auch Handwerks-Präsident Dieter Philipp
kritisierte den Kanzler und warf ihm angesichts der Zahl der
Arbeitslosen vor, seine Arbeit nicht richtig gemacht zu haben.
Arbeitgeber-Präsident Dieter Hundt erklärte, die Verbände verhielten
sich parteipolitisch neutral, aber nicht unpolitisch. (APA/Reuters)
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