Washington - In den USA hat nach Informationen der Washington Post ein hochrangiges Beratergremium des Verteidigungsministeriums scharfe Kritik am Verbündeten Saudi-Arabien geübt. Die Zeitung berichtete am Dienstag, ein Experte der Rand Corporation, Laurent Murawiec, habe das Königreich als "Feind der USA" und "Unterstützer des Terrorismus" bezeichnet. "Die Saudis sind auf jeder Ebene der Terrorkette aktiv, von der Planung bis zur Finanzierung, vom Kader bis zum einfachen Fußsoldaten, vom Ideologen bis zum Cheerleader", habe der Experte erklärt.Wenn die Saudis nicht aufhörten, islamische Fundamentalisten weltweit zu unterstützen, sollten die USA erwägen, die Ölfelder SaudiArabiens ins Fadenkreuz zu nehmen und die saudi-arabischen Geldanlagen weltweit zu sperren, empfahl der Experte laut Washington Post. Dem Beraterkreis gehören unter anderem der frühere Außenminister Henry Kissinger, Exvizepräsident Dan Quayle, die früheren Verteidigungsminister James Schlesinger und Harold Brown sowie Senioren aus dem Senat und dem Repräsentantenhaus an. Eine Pentagon-Sprecherin erklärte laut Washington Post, das Ministerium mache sich die Meinungen des Gremiums und des Redners nicht zu Eigen. (DER STANDARD, Printausgabe, 7.8.2002)