Washington/Berlin - Der Oberbefehlshaber der im Golf stationierten US-Truppen, General Tommy Franks, hat US-Präsident George W. Bush einen neuen Angriffsplan gegen den Irak vorgelegt. Franks habe den Einsatz von 50.000 bis 80.000 Soldaten vorgeschlagen, die massiv von der Luftwaffe unterstützt werden sollten, berichtete die US-Zeitung "Wall Street Journal" am Dienstag. Mehrere Regierungsmitglieder hätten bereits ihre Zustimmung signalisiert. Die USA bereiten seit Wochen einen Angriff auf den Irak vor, der nach unterschiedlichen Berichten schon im Herbst erfolgen könnte. Der aggressive Kurs der Bush-Administration stößt auf zunehmende Kritik der Alliierten. Der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder bekräftigte in der "Bild"-Zeitung von Mittwoch seine ablehnende Haltung. Ein US-Angriff auf den Irak könnte die Anti-Terror-Koalition sprengen, warnte Schröder. Auf eine entsprechende Leseranfrage schrieb er: "Dieser Kampf ist noch nicht gewonnen, deshalb warne ich vor einem Angriff auf den Irak. Es würde weniger als Verteidigung verstanden und könnte die internationale Allianz gegen den Terror zerstören. Der Nahe Osten braucht neuen Frieden, keinen neuen Krieg. Diesem Ziel ist unsere Politik verpflichtet. Und das allein wird den politischen Notwendigkeiten gerecht. Alles andere würde die Krise der Weltwirtschaft verschärfen und auch uns nur wirtschaftliche Schwierigkeiten bringen. Im Kampf gegen den Terror werden wir weiter besonnen und entschlossen handeln." (APA/AP)