Wien/St. Pölten/Krems - Nach starken Regenfällen sind in Niederösterreich in der Nacht auf Mittwoch 550 Feuerwehrleute im Unwetter-Einsatz gestanden. Zu Überflutungen und Vermurungen kam es nicht nur im Raum St. Pölten und Krems, große Niederschlagsmengen gingen auch im Waldviertel und im Bezirk Baden nieder. Im Großraum Zwettl trat die Zwettl teilweise über die Ufer, zahlreiche Nebenstraßen wurden durch angeschwemmtes Erdreich verunreinigt. Laut NÖ Sicherheitsdirektion musste die EVN beim Stausee Ottenstein pro Sekunde 50 Kubikmeter Wasser ablassen. Dadurch stieg der Wasserstand des Kamp erheblich an, überflutete Keller waren die Folge. Erhöhter Wasserpegel der Schwechat und Triesting Im Bezirk Baden wurden erreichte der Pegel der Schwechat in Klausen-Leopoldsdorf 1,71 Meter, für die Triesting herrschte Hochwasseralarm. Für die Feuerwehren in Niederösterreich galt erhöhte Alarmbereitschaft - auch in Anbetracht steigender Pegel entlang der Donau. Situation entspannt sich Starke Regenfälle haben im Raum St. Pölten zu Überflutungen geführt, die Feuerwehr stand mit 230 Mann im Unwettereinsatz. Die ersten Notrufe waren gestern gegen 20.00 Uhr bei der Bezirksalarmzentrale St. Pölten eingegangen, bis 2.20 Uhr belief sich die Zahl auf 35. Dazu kamen zahlreiche Einsätze ohne vorangegangene Alarmierungen. Die Situation entspannte sich in den Morgenstunden. Der St. Pöltner Landhaus-Tunnel stand knapp 50 Zentimeter unter Wasser. In der Dr. Adolf-Schärf-Straße musste eine Eisenbahnunterführung gesperrt werden, zwei Pkw wurden unter eine Brücke von den "Fluten" eingeschlossen. Auch im Bezirk Lilienfeld standen Feuerwehrleute im Einsatz. Überflutet waren auch zahlreiche Keller von Privathäusern. Murenabgänge Stark betroffen war - einmal mehr - auch der Raum Krems. In der Stadt selbst gab es im Krankenhaus einen Wassereintritt im Bereich der Operationssäle. In der Kremstal-, Langenloiser- und Limbergstraße gingen Muren ab. Im Bezirk Krems war die Feuerwehr Mitterarnsdorf um 20.18 Uhr zu einem ersten Murenabgang auf der B 33 (Aggsteiner Bundesstraße) gerufen worden, dem nach Mitternacht ein zweiter folgte. In Oberarnsdorf stürzte ein Baum auf die Fahrbahn, auch hier kam es zu Vermurungen. Nach Angaben des ÖAMTC war die B 33 zwischen Aggsbach Dorf und Melk in beiden Richtungen gesperrt. Auspumparbeiten waren in Rohrendorf notwendig, in Spitz wurden mehrere Felsbrocken von der B 217 entfernt. Die Feuerwehr Moritzreith war damit beschäftigt, den Hochwasser führenden Bach unter Kontrolle zu bringen. In Krumau standen ebenfalls Keller unter Wasser. Katastrophenalarm im Bezirk Horn Die Hochwassersituation im Waldviertel wurde am Mittwochnachmittag immer dramatischer: Gegen 16.15 Uhr wurde im Bezirk Horn Katastrophenalarm ausgelöst, teilte das Rote Kreuz mit. Die sich zuspitzende Hochwassersituation im Gebiet des Stausees Ottenstein und des Kamp-Flusses lasse eine teilweise Evakuierung des Ortes Stallegg nicht ausschließen, hieß es. Dort wurden Sandsack-Barrieren gegen die Fluten aufgebaut. Die Ortschaft Steinegg wurde bereits zuvor evakuiert. Das Rote Kreuz in Horn und die angeschlossenen Ortsstellen in Eggenburg und Gars wurden in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Es rückten laufend freiwillige Rettungs- und Notfallsanitäter in ihre Dienststellen ein, um gegebenenfalls in hoher Mannschaftsstärke sofort zum Einsatz fahren zu können. Durch diese Maßnahme wird der laufende Rettungsbetrieb entlastet und damit problemlos zu jeder Zeit gewährleistet. (APA)