Irakischer Kurdenchef will US-Militäraktion nicht "blind unterstützen"
Talabani begrüßt geplanten Sturz Husseins, aber: "Wir sind uns bisher über die Ziele der Aktion nicht sicher"
Redaktion
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Ankara - Der irakische Kurdenführer Jalal Talabani will
einen möglichen US-Angriff auf den Irak nur unterstützen, wenn dieser
auf die Einsetzung einer demokratischen Regierung in Bagdad zielt.
"Wir sind uns bisher über die Ziele der Aktion nicht sicher", sagte
der Chef der Patriotischen Union Kurdistans (PUK) am Mittwoch bei
einem Besuch in Ankara. Daher sei noch keine Entscheidung gefallen.
Zwar begrüße seine Organisation den Willen der USA zu einem Sturz der
Regierung in Bagdad, sie wolle sich aber nicht "blind an irgendeinem
Plan beteiligen", betonte Talabani. Am Ende eines möglichen Angriffs
müsse ein demokratischer, laizistischer und unabhängiger Irak stehen.
Die PUK ist eine der beiden rivalisierenden Organisationen der im
Nordirak ansässigen Kurden. Die Partei Talabanis kontrolliert die
Region seit dem Ende des Golfkriegs 1991 und teilt sich die Macht mit
der Demokratischen Partei Kurdistans (KDP) von Massud Barzani. Nach
seinem Besuch in der türkischen Hauptstadt soll Talabani am Freitag
in Washington eintreffen. (APA)
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