Ökologie
Seehundstaupe weitet sich aus
An den Küsten zwischen Nordfrankreich und Norwegen wurden bisher 2.551 kranke oder verendete Tiere registriert
Wilhelmshaven - Seit Beginn des Seehundsterbens haben
Experten an den Küsten zwischen Nordfrankreich und Norwegen bisher
2.551 kranke oder verendete Tiere registriert. Erstmals ist auch an
der belgisch-französischen Küste bei Boulogne ein Seehund gefunden
worden, der mit dem für die Tiere tödlichen Staupe-Virus infiziert
war. Das geht aus dem jüngsten Bericht zum Seehundsterben hervor, den
das Gemeinsamen Wattenmeersekretariat Dänemarks, Deutschlands und der
Niederlande am Mittwoch in Wilhelmshaven veröffentlicht hat. Bis Mittwoch vergangener Woche waren rund 2.400 kranke und tote
Seehunde im Gebiet zwischen Holland und Norwegen gemeldet worden. Zur
Zahl der insgesamt mit dem Seehundstaupe-Virus (Phocine Distemper
Virus, PDV) infizierten toten Tiere gebe es europaweit bisher keine
verlässlichen Angaben, sagte der Sprecher des Wattenmeersekretariats,
Folkert De Jong.
Nach De Jongs Angaben meldeten die Niederländer seit Mitte Juni
230 kranke und tote Seehunde. An der Nachbarküste in Niedersachsen
stieg die Zahl der registrierten Totfunde bis Mittwoch auf 95. Der
niedersächsische Nachbar Schleswig-Holstein habe bisher überhaupt
keine verendeten Seehunde gemeldet.
Schwerpunkt der Epidemie liegt im skandinavischen Raum
Schwerpunkt der Epidemie bleibt nach den Zahlen der skandinavische
Raum. Dort wurden bis Mittwoch vergangener Woche 2.200 kranke und
verendete Tiere registriert. Aktuellere Angaben aus der Region liegen
De Jongs Worten nicht vor. In Norwegen stieg die Zahl der krank oder
tot gefundenen Seehunde bis heute auf 25 (Vorwoche 15). Diese Zahl
gebe jedoch kein verlässliches Bild des Geschehens, hieß es. (APA)