Wien - Als "Werbegag" bezeichnete am Mittwoch, SPÖ-Lebensmittelsprecherin Anna Huber bei einer Pressekonferenz in Wien die angekündigte Kontrolle vom Feld bis zum Teller, die von der errichteten Ernährungsagentur versprochen werde. Die Vorhersagen bezüglich der Kontrollen dienen nur zur Beruhigung der Konsumenten. "In Wahrheit gab es noch nie eine derartige Häufung von Schreckensmeldung im Lebensmittelbereich wie in den vergangenen Monaten", meinte Huber.Vertrauen der Konsumenten ist tief erschüttert Ob BSE, gentechnisch veränderte Organismen, Antiobiotikarückstände im Fleisch oder Umetikettierung von Bio-Lebensmitteln: "Das Vertrauen der Konsumenten ist tief erschüttert", sagte die SPÖ-Abgeordnete. Auch bei den regelmäßigen Kontrollen der Arbeiterkammer würden laufend "Horrorszenarien" bekannt werden. "Tests an Faschiertem oder mariniertem Grillfleisch lassen einem den Appetit vergehen", sagte Huber. "38 Prozent der gezogenen Proben hätten überhaupt nicht mehr verkauft werden dürfen", meinte die Lebensmittelsprecherin. Verwaltungsstrafe betrage nur 70 Euro "Die einzige Antwort der Regierung auf diese Missstände ist die geschaffene Ernährungsagentur", meinte die Politikerin. Aus diesem Grund forderte Huber effizientere Strafen für Verstöße gegen das Lebensmittelrecht. "Es wäre ja schon schön, wenn der bestehende Strafrahmen einmal voll ausschöpft wird", sagte die Lebensmittelsprecherin. Doch die durchschnittliche Höhe einer Verwaltungsstrafe betrage 70 Euro. "Das wird von einem Unternehmen aus der Portokasse bezahlt", so Huber. Kennzeichnungspflicht Viel härter als eine Geldstrafe sei die Veröffentlichung von wiederholten Beanstandungen, meinte Huber. Dabei soll die Verantwortung bei Verstößen gegen die Kennzeichnungs- und Hygieneverordnung nicht bei den "kleinen", sondern bei den leitenden Angestellten liegen. Eine weitere Forderung sei eine ausreichend personelle und technische Ausstattung der Prüfungen. "Bei der Erstellung der Kontrollplänen sollten außerdem Umwelt-, Konsumenten- und Tierschützer miteinbezogen werden", meinte Huber. "Aber bis jetzt wurden ja noch nicht einmal effiziente Kontrollpläne erstellt", so die Abgeordnete. (APA)