Suu Kyi veröffentlicht Videobotschaft des Friedens
Redaktion
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Rangun/Bangkok - Die Führerin der burmesischen
Demokratiebewegung und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi
hat die Militärregierung in Rangun zur Freilassung aller politischen
Gefangenen aufgefordert. In einer in Bangkok verbreiteten
Videobotschaft erklärte Suu Kyi am Mittwoch, nur so könne in Burma
(Myanmar) eine Demokratie heranwachsen. Ihre Nationale Liga für
Demokratie (NLD) gewann die Wahlen von 1990, wurde aber von der
Militärdiktatur an der Machtübernahme gehindert. "Wir möchten jeden
auffordern, der sich um die Zukunft Burmas sorgt, die Forderung nach
der Freilassung aller politischen Gefangenen zu unterstützen", sagte
Suu Kyi.
Keine ausführlichen Gesprräche mit dem Regime
Wenn die politischen Organisationen nicht ungehindert ihrer Arbeit
nachgehen könnten, könne man nicht von einem demokratischen Prozess
sprechen, betonte die NLD-Vorsitzende. Das Video wurde von der
südostasiatischen Menschenrechtsorganisation Altsean-Burma
ausgestrahlt. Das Datum der Aufzeichnung in der Hauptstadt Rangun war
nicht bekannt. In einem Interview mit dem britischen Sender BBC
erklärte Suu Kyi, wegen der Differenzen mit den Generälen habe es
bisher keine ausführlichen Gespräche mit dem Regime gegeben. Der
Streit drehe sich hauptsächlich um die Beschleunigung des
demokratischen Prozesses. Sie sei jedoch optimistisch, in den
kommenden Wochen neue Gespräche mit der Militärregierung führen zu
können.
Das Regime hatte Anfang Juli die Zahl der noch inhaftierten
Mitglieder der Nationalen Liga für Demokratie mit 275 angegeben.
NLD-Sekretär U Lwin bestätigte die Zahl, fügte aber hinzu, dass
mindestens 400 weitere Personen, die nicht Parteimitglieder sind, als
so genannte "Sicherheitsgefangene" in Haft seien.
Menschenrechtsorganisationen gehen von mehr als tausend politischen
Gefangenen in dem südostasiatischen Land aus.
Differenzen innerhalb der Junta
Im Mai hatte die Militärjunta unter General Than Shwe den
jahrlangen Hausarrest der Führerin der Demokratiebewegung aufgehoben.
Die Tochter des 1947 ermordeten burmesischen Unabhängigkeitsführers
und Nationalhelden General Aung San kündigte umgehend an, sie wolle
das Land wieder zur Demokratie führen. Die
UNO-Menschenrechtskommission hatte Burma durch Konsens wegen
systematischer Menschenrechtsverletzungen und Zwangsarbeit
verurteilt. Die Menschenrechtsorganisation amnesty international (ai)
hat dem Militärregime systematische Folter bei der Unterdrückung der
Demokratiebewegung und von ethnischen Minderheiten vorgeworfen.
Das burmesische Regime hatte wiederholt Differenzen innerhalb der
Junta hinsichtlich des Umgangs mit der Demokratiebewegung dementiert.
Eine Junta-Fraktion unter dem als Hardliner geltenden
stellvertretenden Juntachefs General Maung Aye soll sich allen
Liberalisierungstendenzen widersetzen. Maung Aye werden besonders
enge Kontakte zu China nachgesagt. (APA/AP)
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