Ciro Gomes zog es schon früh in die Politik. Mit 18 Jahren trat der Sohn eines Funktionärs der Nationalen Erneuerungsallianz an, seither hat er das brasilianische Parteienspektrum von rechts bis links durchlaufen, war mit 32 Jahren Gouverneur des nördlichen Bundesstaates Ceara für die Sozialdemokraten, Bürgermeister für die rechte Partei der Demokratischen Bewegung und Finanzminister unter Präsident Itamar Franco. Nirgendwo hielt es der machtbewusste, narzisstische Anwalt lange aus.Nun gehört der von seiner Frau getrennte Vater dreier Kinder der ehemals kommunistischen Sozialistischen Volkspartei an und lebt mit der an Brustkrebs erkrankten Schauspielerin Patricia Pillar zusammen, die mit ihm wahlkämpft. Der 44-Jährige präsentiert sich als Kritiker der Regierungspolitik, prangert Neoliberalismus und Korruption an und fordert die Bekämpfung sozialer Ungleichheit. (wss/DER STANDARD, Printausgabe, 8.8.2002)