Etat
Springer-Bauer-Gebot zu niedrig
Aufstockung des Angebots wahrscheinlich - Favoriten sind Saban und TF 1 sowie Commerzbank und Columbia - Entscheidung am Freitag
Die Chancen der Verlage Bauer und Springer auf eine gemeinsame Übernahme der insolventen KirchMedia sind gesunken. Das Gebot des Konsortiums von 1,4 Milliaden Euro sei zu niedrig, hieß es am Donnerstag in Finanzkreisen. Derzeit deuteten die Signale eher darauf hin, dass Bauer und Springer ihr Angebot nicht aufstocken wollen. Nicht endgültig aus dem Rennen
Das Konsortium, dem auch die HypoVereinsbank und der Springer Verlag angehören, sei aber nicht endgültig aus dem Rennen. Als Favoriten gelten derzeit aber eher andere Bieter wie der
US-Milliardär Haim Saban und der französische TV-Sender TF1 sowie die
Commerzbank und das Filmstudio Columbia.
Zu den Spekulationen über die Höhe des Gebots äußerte sich das
Springer-Konsortium nicht. Ein Sprecher des Bauer-Verlags sagte am
Donnerstag lediglich: "Das Konsortium steht nach wie vor." Eine
Übernahme der KirchMedia mit ihrem TV-Konzern ProSiebenSAT.1 und dem
Filmrechtehandel durch die Hamburger Verlage galt in Branchenkreisen
als Ideallösung, da eine Übernahme durch ausländische Investoren
politisch nicht unbedingt erwünscht sei. Allerdings gelten die
meisten anderen Bieter als finanziell schlagkräftiger. Die
"Süddeutsche Zeitung" berichtete, Springer und Bauer seien nach einer ersten Prüfung aus dem Käuferkreis gefallen.
Unverbindliche Gebote von sieben Einzelbietern und Konsortien
Bis Ende Juli hatten sieben Einzelbieter und Konsortien ein
unverbindliches Gebot für eine Übernahme der KirchMedia abgegeben.
Das Höchstgebot betrug 2,6 Mrd. Euro. In den kommenden Wochen sollen
die viel versprechendsten Bieter genaueren Einblick in die Bücher der
KirchMedia erhalten. Eine Entscheidung soll dann Ende August oder
Anfang September fallen. (APA/dpa)