Brüssel/Luxemburg - Die EU-Kommission hat ihre Prognose zum Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) in der Eurozone für das dritte Quartal wegen der Verlangsamung der Konjunktur um 0,1 Prozentpunkte nach unten revidiert. Die Generaldirektion Wirtschaft und Finanzen der EU-Behörde erwartet für den Zeitraum Juli bis September nur noch ein Wachstum zwischen 0,6 und 0,9 Prozent gegenüber dem Vorquartal. In einer Vorausschätzung vom 9. Juli hatte die Behörde noch mit einem Wachstum von 0,7 bis 1,0 Prozent gerechnet. Im zweiten Quartal habe sich die Erholung verlangsamt, schreibt die EU-Kommission in ihrer Übersicht vom Donnerstag. Das BIP werde den jüngsten Schätzungen zufolge im abgelaufenen zweiten Quartal um 0,3 bis 0,6 Prozent zum Vorquartal gewachsen. Die Situation im Einzelhandel und Bausektor in der Eurozone bleibe schwach. Für ihre Vorausschätzungen berücksichtigt die EU-Kommission vor allem den Kfz-Verkauf, den privaten Konsum, sowie Einzelhandel und Bauwirtschaft. In den 90er Jahren lag die durchschnittliche BIP-Wachstumsrate bei 0,5 Prozent je Quartal. Leichte Erholung Nach dem Konjunkturrückgang zum Ende des vergangenen Jahres hat die europäische Wirtschaft im ersten Quartal 2002 wieder leicht angezogen. Wie das EU-Statistikamt Eurostat in Luxemburg am Donnerstag berichtete, stieg das Bruttoinlandsprodukt sowohl in den 12 Ländern mit der Euro-Währung als auch in allen 15 Staaten der Europäischen Union im Vergleich zum Vorquartal um 0,3 Prozent. Im letzten Quartal 2001 war für beide Gebiete noch ein Minus von 0,2 Prozent verglichen mit dem vorangegangenen Quartal gemessen worden. Verglichen mit dem ersten Vierteljahr von 2001 ergab sich jetzt ein Plus von ebenfalls 0,3 Prozent für die Eurozone und ein Plus von 0,4 Prozent für die gesamte EU. Vor allem die Exporte zogen wieder an mit einem Plus von 0,8 Prozent in der Eurozone und 0,6 Prozent in der gesamten EU. Die privaten Konsumangaben stagnierten jedoch erneut: Wie im vorhergegangenen Quartal keine Veränderung in der Eurozone und nur ein Plus von 0,1 Prozent in der EU. Die Investitionen fielen in der Eurozone sogar um 0,5 Prozent und in der EU insgesamt um 0,9 Prozent, berichteten die Luxemburger Statistiker. (APA/dpa)