Berlin - Nach rund fünfmonatiger Arbeit ist die Hartz-Kommission am Donnerstag in Berlin zu ihrer Abschlussklausur zusammengekommen. Das 15-köpfige Gremium unter Vorsitz des VW-Managers Peter Hartz will in seiner voraussichtlich zweitägigen Sitzung abschließend Vorschläge für einen radikalen Umbau des Arbeitsmarktes beraten. Am 16. August soll das Konzept offiziell vorgestellt werden. Hartz hatte unter anderen ein milliardenschweres Investitionsprogramm für Ostdeutschland, verschärfte Zumutbarkeitsregeln für Arbeitslose und eine Organisationsreform für die Bundesanstalt für Arbeit vorgeschlagen. Die Mitglieder der Kommission zeigten sich zuversichtlich, dass ein einheitliches Votum erreicht wird. Die rot-grüne Koalition hatte versprochen, Teile des Konzepts noch vor der Bundestagswahl umzusetzen. Noch kein Konsens ist unter anderem in der Frage von Sanktionen für Arbeitslose erreicht worden. Vertreter der Gewerkschaften lehnen eine pauschale Kürzung des Arbeitslosengeldes ab. Die Arbeitgeber hatten eine Begrenzung gefordert. Nach den Vorstellungen von Hartz sollen mit Hilfe eines Wertpapiers 150 Milliarden Euro zur Ankurbelung der ostdeutschen Wirtschaft beschafft werden. Zudem soll der Solidarpakt II vorgezogen werden.(APA/AP)