Canberra - Australische Ureinwohner haben nach einem Urteil des höchsten Gerichts vom Donnerstag keinen Anspruch auf unterirdische Bodenschätze in ihrem angestammten Gebiet. In der Klage des Volks der Miriuwung-Gajerrong ging es um ein knapp 8.000 Quadratkilometer großes Gebiet im Nordwesten des Landes, das zu Teil von der Bergbaugesellschaft Rio Tinto ausgebeutet wird. In der Region befindet sich unter anderem die weltweit größte Diamantenmine, die Argyle-Mine. Das Urteil sprach den Aborigines lediglich ein beschränktes Recht zur Jagd und zum Besuch heiliger Stätten in dem Gebiet zu. Vertreter der Aborigines äußerten sich enttäuscht. Einer ihrer Führer, Wayne Bergman, nannte die Entscheidung "beleidigend und diskriminierend". Industrieminister Ian Macfarlane sagte, das Urteil scheine Sicherheit für die künftige Ausbeutung von Bodenschätzen zu geben. Anwälte der Regierung würden die 406 Seiten umfassende Entscheidung in den kommenden Tagen prüfen. Der Oberste Richter, Murray Gleeson, wies darauf hin, dass keine der Parteien einen vollständigen juristischen Sieg errungen habe. Obwohl sich das Urteil nur auf ein begrenztes Gebiet bezieht, rechnen Beobachter damit, dass damit ein Präzedenzfall für Dutzende weitere Klagen von Aborigines geschaffen wurde, die im ganzen Land anhängig sind.(APA/AP)