Winnipeg - In Kanada ist nach offiziellen Angaben der erste Todesfall mit der neuen Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (vCJD) aufgetreten, der menschlichen Form der Rinderseuche BSE. Ein Mann aus der Provinz Saskatchewan sei verstorben, nachdem er sich vermutlich in Großbritannien mit der Hirnerkrankung infiziert habe, teilte die kanadische Gesundheitsbehörde am Donnerstag mit. Es gebe keine Hinweise, dass BSE in die kanadische Nahrungskette gelangt sei, hieß es weiter. Die neue Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit ist eine seltene, tödliche Gehirnkrankheit, die auf den Verzehr von BSE verseuchtem Rindfleisch zurückgeführt wird. Die kanadischen Behörden traten Befürchtungen entgegen, BSE könne damit Nordamerika erreicht haben. "Wir haben keine Hinweise darauf, dass der Rinderwahnsinn irgendwie in die Nahrungskette Kanadas eingedrungen ist", sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Ottawa am Donnerstagabend (Ortszeit). Der gestorbene Mann müsse den Krankheitserreger aufgenommen haben, als er in den achtziger und neunziger Jahren in Großbritannien gelebt habe. Die USA baten ihr Nachbarland um detaillierte Informationen. Bereits mehr als 100 Menschen in Europa gestorben In Kanada und den USA ist bislang kein Fall von BSE bekannt geworden. In Europa sind mehr als 100 Menschen an Creutzfeldt-Jakob-Krankheit gestorben, die meisten davon in Großbritannien. Im vergangenen Monat hatten Wissenschaftler davor gewarnt, dass in diesem Jahr noch Dutzende Briten an vCJD sterben könnten. In Deutschland ist nach Angaben des Robert-Koch-Institutes in Berlin bislang kein Verdachtsfall aufgetreten. Britische Wissenschaftler hatten BSE erstmals 1986 diagnostiziert und ein Jahrzehnt später eine Verbindung zu vCJD gezogen. Zwischen 1996 und 1999 durfte Großbritannien kein Rindfleisch exportieren, seither nur unter strengen Auflagen. (APA/Reuters)