International
Iranisches Gericht verbietet zwei weitere Reform-Zeitungen
Verleger im Gefängnis - Seit zwei Jahren mehr als 80 Publikationen verboten und Dutzende Bürgerrechtler inhaftiert worden...
Teheran - Im Iran sind nach Meldungen der amtlichen
Nachrichtenagentur IRNA am Donnerstag zwei weitere reformorientierte
Zeitungen verboten worden. Die erstmals vor einer Woche
herausgebrachte Zeitung "Ayineh e Jonoub" dürfe nicht erscheinen,
weil ihr Verleger Mohammad Dadfar im Gefängnis sei, entschied ein
Gericht IRNA zufolge. Der reformorientierte Abgeordnete Dadfar war im
vergangenen Jahr zu sieben Monaten Haft verurteilt worden, weil er
Lügen über die islamische Republik verbreitet haben soll. Auch die Tageszeitung "Rus e No" dürfe nicht erscheinen, weil der
Name einer anderen Zeitung ähnlich sei. Bis das Verbot der Zeitung
"Norus" in sechs Monaten auslaufe, werde "Rus e No" nicht erscheinen,
hieß es weiter. "Rus e No" hatte zuvor für kommende Woche eine
Genehmigung erhalten. Vor zwei Jahren hatte das iranische
Staatsoberhaupt Ayatollah Khamenei die reformorientierte Presse als
"Stützpunkte des Feindes" bezeichnet. Seitdem sind mehr als 80
solcher Publikationen verboten und Dutzende Bürgerrechtler inhaftiert
worden. (APA/Reuters)