Banken
Verlustbringer auf dem Prüfstand
HVB-Sparprogramm: Auch Online-Tochter DAB steht zur Disposition
München - Im Sparprogramm der HypoVereinsbank kommt nun auch ein Verkauf der
verlustreichen Online-Tochter DAB bank in Betracht. "Das ist alles
möglich", hieß es am Freitag in Finanzkreisen. Bis zum Jahresende
kämen alle Verlustbringer auf den Prüfstand. Nach Informationen der
Tageszeitung "Die Welt" (Freitagausgabe) ist die Abgabe der
DAB-Aktienmehrheit Teil des Sparprogramms, das Konzernchef Albrecht
Schmidt vor wenigen Tagen angekündigt hatte. In einem Brief an die leitenden Mitarbeiter hatte er geschrieben,
die Bank schleppe nach wie vor Fettpolster mit sich herum und müsse
die Kosten daher noch stärker senken. Bereits am Mittwoch war daher
über einen Verkauf der DAB bank spekuliert worden. Die
HypoVereinsbank wollte sich aber auch am Freitag nicht zur Zukunft
der Online-Tochter äußern.
Verlust verdreifacht
Im vergangenen Jahr hatte die DAB bank ihren Verlust mehr als
verdreifacht. Das Ergebnis vor Steuern lag unter anderem wegen des
schwachen Börsenumfeldes sowie außerplanmäßiger Abschreibungen mit
229,3 Mill. Euro im Minus. Im Vorjahr hatten die Verluste noch 64,4
Mill. Euro betragen. Die Erlöse sanken 2001 auf 176,47 Mill. Euro,
nach rund 234 Mill. Euro im Vorjahr.
Gespräche über die DAB bank würden unter anderem mit den
amerikanischen Vermögensverwaltern The Charles Schwab Corp. und dem
britischen Anbieter Egg geführt werden, heißt es in dem Bericht. Auch
ein Zusammenschluss mit der Commerzbank-Tochter Comdirect sei nicht
ausgeschlossen. Die HypoVereinsbank war im zweiten Quartal vor allem
wegen der Pleitewelle in Deutschland operativ in die roten Zahlen
gerutscht. Der Betriebsverlust betrug 89 Mill. Euro nach einem
operativen Gewinn von 330 Mill. Euro im ersten Quartal. (APA)