Jolanda Ceplak gewann in 1:57,65 Minuten die Goldmedaille - Kelly Holmes wurde Dritte hinter der Spanierin Mayte Martinez

München - Die britische Leichtathletin Kelly Holmes hat indirekt Dopingvorwürfe gegen die slowenische 800-m-Europameisterin Jolanda Ceplak erhoben. "Es war unmöglich, sie einzuholen. Aber ich laufe sauber und mache kontinuierlich Fortschritte. Ohne mehr zu sagen: Ziehen Sie ihre eigenen Schlüsse daraus", erklärte die EM-Dritte am Donnerstag unmittelbar nach dem Finale in München in einem BBC-Interview. Danach waren Gerüchte aufgekommen, Holmes hätte sich von ihrem österreichischen Manager Robert Wagner, der auch Ceplak betreut, getrennt. "Kelly wird weiterhin von mir gemanagt. Damit ist der Fall für mich erledigt", entkräftete Wagner die Spekulationen. Überraschte Ceplak Auf der Pressekonferenz, zu der Holmes nicht erschien, wies Ceplak sämtliche Vorwürfe zurück. "Ich bin sehr überrascht, dass sie das gesagt hat, immerhin haben wir den gleichen Manager. Ich kann mich Dopingtests jeden Tag, zu jeder Stunde stellen. Ich nehme nichts. Ich trainiere hart, so sehr, dass ich manchmal weine, aber weil ich hart trainiere, habe ich gewonnen", sagte die Hallen-Weltrekordlerin. Deutliche Leistungssteigerung Ceplak verbesserte ihre Freiluft-Bestzeit in diesem Jahr von 1:58,71 Minuten (17.6. 2001 Nürnberg) auf 1:55,19 (20.7. Hechtel), in der Halle hatte sich die 1,68 cm große und 55 kg schwere Blondine um 3,99 Sekunden von 1:59,81 (4.3. 2001 Sindelfingen) auf die Weltrekord-Zeit von 1:55,82 (3.3. Hallen-EM Wien) gesteigert, was unter anderem auch bei der damals unterlegenen Stephanie Graf "Verwunderung" auslöste. Neuer Trainer in Übersee Die 25-Jährige sieht ihre Leistungs-Explosion als Resultat der Zusammenarbeit mit ihrem neuen Trainer Ales Askoberne. Der 27-jährige Slowene studiert in San Diego Wirtschaftswissenschaften und lässt seiner Athletin die Trainingspläne, ähnlich wie bei Graf, die das Übungsprogramm von Helmut Stechemesser aus Oberösterreich gefaxt bekommt, per E-mail aus Übersee zukommen. "Das mag überraschen, aber diese Methode bringt überhaupt keine Probleme. Ales schickt mir die Pläne jede Woche und mein bisheriger Trainer Tomislav Petrov schaut auf die Stoppuhr", erklärte Ceplak.(APA)