Kabul - Die gewaltige Explosion auf einem Fabrikgelände in der afghanischen Stadt Jalalabad ist nach Angaben der Regierung auf ein Unglück und nicht auf einen Terroranschlag zurückzuführen. Dies hätten erste Ermittlungen ergeben, sagte Außenminister Abdullah Abdullah am Samstag in Kabul. Bei der Detonation am Freitag kamen nach offiziellen Angaben 14 Menschen ums Leben. Das staatliche Fernsehen berichtete von 25 Toten. Rund 90 Menschen wurden verletzt. Dutzende Häuser in der Umgebung wurden zerstört. Vor Abdullah hatte bereits Fabrikdirektor Mohammed Karim erklärt, es könne sich um einen Unfall gehandelt haben. Möglicherweise habe die große Hitze von über 40 Grad den Sprengstoff explodieren lassen, der für Straßenbauprojekte auf dem Gelände gelagert worden sei, zitierte die Nachrichtenagentur AIP Karim. Er schloss allerdings auch einen Terroranschlag nicht aus. Kurz nach der Explosion hatten bereits Armee und Polizei von einem möglichen Terroranschlag gesprochen. Major Abdul Kayoum Azimi erklärte vor Journalisten, die Sicherheitsvorkehrungen an einem 200 Meter entfernt gelegenen Staudamm seien kürzlich verschärft worden, nachdem es Hinweise auf einen geplanten Sabotageakt gegeben habe. Möglicherweise hätten Terroristen auf dem Firmengelände Sprengstoff angesammelt, der dann absichtlich oder versehentlich gezündet worden sei. Karim zufolge lagerten auf dem Fabrikgelände 9,5 Kilogramm eines explosiven Stoffes. Darüber hinaus habe sich auch Düngematerial auf dem Gelände befunden. Dieses kann ebenfalls zur Herstellung von Sprengstoff verwendet werden. Außenminister Abdullah zufolge wird jetzt untersucht, ob Fahrlässigkeit beim Umfang mit dem Sprengstoff zu dem Unglück geführt hat. Die Polizei hat mehrere Dutzend Mitarbeiter der Fabrik für eine Vernehmung festgenommen.(APA/AP)