Der Softwarekonzern Microsoft hat einen neuen - wohl auch für das Unternehmen etwas unerwarteten - Fürsprecher gefunden - die Electronic Frontier Foundation (EFF) . Wie die EFF in einer Pressemitteilung erklärte, konnte ein Rechtsstreit rund um die Veröffentlichung einer Sicherheitslücke in der Microsoft-Konsole Xbox verhindert werden, da das Unternehmen großes Entgegenkommen zeigte. Nicht auf DMCA berufen Im konkreten Fall ging es um eine - von einem Doktoranden des Massachusetts Institute of Technology (MIT) veröffentlichte - Sicherheitslücke in der Spielekonsole XBox. Dadurch konnte Software abgespielt werden, die nicht von Microsoft autorisiert wurde. Durch den Einbau eines Hardware-Elementes würde sich diese Lücke ausnutzen lassen, so der Entdecker. Dieser hatte auch darauf hingewiesen, dass es sich bei seiner Veröffentlichung nicht um eine Anleitung zur Umgehung des Copyright Managements handelt, sondern um die theoretische Darstellung der Schwächen des genutzten Systems. Diese Art der Veröffentlichung ist in den USA problematisch da sich mittlerweile viele Unternehmen, unter Berufung auf den DMCA, gegen eine Veröffentlichung wehren. Im Gegensatz zu vielen Anderen hat Microsoft jedoch darauf verzichtet, so die EFF. Verhinderung der Veröffentlichung unangemessen Wie es weiter heißt, war es Microsoft zwar unangenehm, dass diese Informationen öffentlich gemacht werden, doch hält der Softwarekonzern nach eigenen Angaben eine Verhinderung der Veröffentlichung für unangemessen. Die EFF versucht derzeit den "Boom" der Klagen aufgrund des DMCA bei Sicherheitslücken einzudämmen. In der Mitteilung werden daher auch einige Negativ-Beispiele aufgezählt: So etwa der Versuch der Musikindustrie, den Princeton Professor Edward Felten von der Veröffentlichung seiner Ergebnisse abzuhalten. Oder auch HP, dass vor wenigen Tagen angekündigt hatte, die Veröffentlichung von Sicherheitslücken in einem Betriebssystem auf Grundlage des DMCA verhindern zu wollen. In beiden Fällen blieb es allerdings bei der Drohung und die Forderungen wurden zurück gezogen.(red)