Wien/Linz - "Es war der härteste Einsatz seit Menschengedenken" - So schilderten die Vertreter der Einsatzkräfte bei einer Pressekonferenz am Freitagnachmittag in Perg in Oberösterreich die Stunden des Kampfes gegen das Hochwasser. Den vom Hochwasser betroffenen Bewohnern des Mühlviertels soll jetzt sowohl finanziell als auch psychologisch geholfen werden.Unterbringung bei Verwandten Das Rote Kreuz gab bekannt, dass es inzwischen gelungen ist sämtliche Hochwasseropfer, die ihre Häuser verlassen mussten, bei Verwandten oder Bekannten unterzubringen, die "Notlager" sind derzeit leer. Das Rote Kreuz bietet den Hochwasseropfern außerdem psychologische Hilfe bei der Bewältigung der Katastrophe an, sieben speziell geschulte Rot-Kreuz-Mitarbeiter stehen dafür bereit: sie helfen den Vertriebenen, trösten und geben die Möglichkeit über Erlebtes zu sprechen. "Oft genügt es, jemanden zu haben, dem man alles erzählen kann.", erklärt Michael Sartori vom Roten Kreuz. Plünderungen vermeiden Vorkehrungen ganz anderer Art muss die Gendarmerie treffen: Man musste befürchten, dass Diebe oder Einbrecher die Gelegenheit nützen und sich in den vom Hochwasser betroffenen Geschäften und Betrieben "bedienen". Die Gendarmerie wird daher die Firmen mit fünf Diensthundestreifen verstärkt überwachen, wurde bei der Pressekonferenz angekündigt. Die Betroffenen auch finanziell unterstützen Landeshauptmannstellvertreter Erich Haider (S) betonte bei der Pressekonferenz, es sei jetzt notwendig, dass der Bevölkerung im Katastrophengebiet rasch und wirksam geholfen werden. "Informationen und Geld müssen schon in den nächsten Wochen fließen", formulierte Haider. Landesrat Josef Ackerl (S) sagte bei der Pressekonferenz, es sei zu befürchten, dass die Schäden durch das jetzige Hochwasser "jenseits der Milliarde Euro liegen". Ackerl lobte die Einsatzkräfte, merkte aber auch kritisch an, man müsse aus der jetzigen Katastrophe lernen und überlegen, welche Verbesserungen bei den Entscheidungs- und Kommunikationsstrukturen möglich sind. (APA)