Afrika
Sanktionen gegen auf ihrem Land verbliebene Farmer in Simbabwe
Nach Ablauf des Ultimatums - Regierung kündigt hartes Durchgreifen an
Harare - Die simbabwesischen Behörden wollen hart gegen
weiße Farmer vorgehen, die entgegen einer Regierungsanweisung auf
ihrem Land verharren. Die Frist, binnen derer die Bauern ihren Boden
hätten aufgeben müssen, war in der Nacht zum Freitag ausgelaufen.
Dennoch hielten sich am folgenden Morgen fast 3.000 Betroffene
weiterhin auf ihren Farmen auf. Man werde gegen die Gesetzesbrecher
entsprechende Maßnahmen ergreifen, sagte der Minister für
Kommunalverwaltung, Ignatius Chombo, am Samstag. "Alle Entschuldigungen der Bauern zeigen, was für ein arroganter
und rassistischer Haufen sie sind", sagte Chombo der staatlichen
Zeitung "Herald". Auch der simbabwesische Vizepräsident Simon Muzenda
bekräftigte im staatlichen Rundfunk, dass die Landreform nicht
rückgängig zu machen sei: "Eure Regierung sagt Euch, was sie von Euch
will ... und Ihr habt das einfach zu tun", sagte er an die Adresse
der weißen Farmer gerichtet.
Die Betroffenen selbst berichteten bis Samstag von keinen
ernsthaften Übergriffen. Nur im Osten des Landes wurde dem
Bauernverband zufolge Druck auf verbliebene Farmer ausgeübt. Nach
Angaben einer landwirtschaftlichen Organisation sollen rund 800
Farmer in den vergangenen Wochen ihren Grund und Boden verlassen
haben. Weitere 300 seien gefolgt. Die Regierung des simbabwesischen
Präsidenten Robert Mugabe erklärte, dass die Enteignungen der weißen
Farmer zu Gunsten der schwarzen Bevölkerung während der Kolonialzeit
erlittene Ungerechtigkeiten wiedergutmachen sollen.
Das südafrikanische Land ist derzeit von einer Hungersnot bedroht,
die bis zum Ende des Jahres schätzungsweise sechs Millionen Menschen
betreffen wird. Das Welternährungsprogramm (WFP) machte dafür die
anhaltende Dürre und die Politik der Regierung verantwortlich.(APA/AP)