Europa
Moskau weist georgische Luftraumverletzungs-Vorwürfe zurück
Verteidigungsminister Iwanow: Terroristen-Problem kann nur mit Gewalt gelöst werden
Kaspijsk - Der russische Verteidigungsminister
Sergej Iwanow hat georgische Vorwürfe als "leeres Gerede"
zurückgewiesen, wonach russische Flugzeuge den georgischen Luftraum
verletzt haben sollen. Auch die OSZE-Mission in Georgien hat diese
Vorwürfe erhoben. "Mich würden mehr Angaben der technischen Kontrolle
interessieren, wir haben sie aber nicht zu Gesicht bekommen, und ich
kann ihnen versichern, dass wir sie auch nicht zu sehen bekommen
werden", sagte der Minister am Samstag in einer Pressekonferenz auf
dem Übungsgelände "Skorpion" bei Kaspijsk. Zum Problem der Präsenz von tschetschenischen Extremisten im
georgischen Pankisi-Tal erklärte Iwanow abermals, dass es "nur auf
dem Wege von Gewaltanwendung gelöst" werden könne. "Mit den
Terroristen zu sprechen und an ihre Vernunft zu appellieren ist
zwecklos, davon konnte sich inzwischen die ganze Welt vergewissern.
Die Terroristen müssen entweder den Justizorganen zugeführt oder ihre
Leichen müssen zur Identifizierung vorgelegt werden". In
Tschetschenien haben russische Truppen in den vergangenen 24 Stunden
drei Sonderoperationen durchgeführt, wie der regionale operative Stab
für Lenkung der antiterroristischen Operation in Nordkaukasien
mitteilte. 17 Personen seien dabei festgenommen worden.
Für die Anrainerstaaten des Kaspischen Meeres bestehe "eine reale
Gefahr seitens der Terroristen", sagte Sergej Iwanow. Er schloss die
Bildung einer vereinten Gruppierung der Streitkräfte der
Kaspi-Anrainerstaaten nicht aus, der neben Russland auch Kasachstan
angehören könnte. Er vermerkte, dass an der diesjahrigen Übung auf
dem Kaspischen Meer bereits Einheiten des Verteidigungs- und des
Innenministeriums von Russland, der inneren Truppen sowie der
Fliegerkräfte von Kasachstan und der Seekriegsflotte von
Aserbaidschan teilgenommen haben.
Die Beisetzung des in Georgien ermordeten russischen Offiziers
Igor Saizew findet am 13. August statt, wie am Samstag mitgeteilt
wurde. Seine Leiche war am Donnerstag in einem Wald bei Tiflis
gefunden worden. Oberst Saizew war seit 27. Juli verschollen.(APA/ITAR-TASS)