Wien - Der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider will sich nach eigenen Angaben nicht am Nationalratswahlkampf beteiligen. In einem Interview mit der Tageszeitung "Kurier" antwortete Haider auf die Frage, ob es keinen Teamwahlkampf mit ihm, FPÖ-Parteichefin Susanne Riess-Passer und Finanzminister Karl-Heinz Grasser geben werde: "Davon halte ich nichts. Es geht um Riess-Passers Profil und nicht um meines. Sie gibt Tempo und Themen vor und muss sich als Kanzlerkandidatin ein persönliches Programm geben. Ich werde da nicht herumg'schafteln. Das macht keinen Sinn.""Die bisherige Arbeitsteilung gibt es nicht mehr..." "Einen Wahlkampf außerhalb Kärntens wird es von mir nicht geben", fügte Haider hinzu. "Die bisherige Arbeitsteilung gibt es nicht mehr, dass die Regierung das vornehme Oberhaus spielt und die Kanalräumerbrigade die Schmutzarbeit macht." Bis 2003 fühle er sich verantwortlich, dass das, womit er im Wahlkampf 1999 - damals noch als Parteiobmann - angetreten sei, umgesetzt werde. Hätte den Fall Gaugg als Parteichef anders gehandhabt Er habe "15 Jahre aus dem Koffer gelebt und angeboten, das noch ein weiteres Jahr zu tun", so Haider. "Ich wollte die Partei führen, um die Vizekanzlerin zu entlasten. Ich hätte als Parteichef zum Beispiel den Fall Gaugg anders gehandhabt. Sie aber wollte das nicht. Jetzt müssen eben die anderen aus dem Koffer leben und sich selbst um die Wähler bemühen." Wenn er wirklich Obmann werden wollte, würde er nicht fragen, sondern einfach kandidieren. "Eine Mehrheit wäre mir sicher", ergänzte der Kärntner Landeshauptmann. Ziel für Haider: "25 Prozent plus" Ziel der FPÖ bei den Nationalratswahlen seien "25 Prozent plus", sagte Haider. Das sei machbar. Gelingen müsse eine Mehrheit von FPÖ und ÖVP. "Wenn es ganz schlecht ausgeht und die FPÖ aus der Regierung fliegt, erwarte ich, dass sich die Verantwortlichen vertschüssen, weil sie gescheitert wären", so der Altparteiobmann. Dann wäre eine völlige Neukonstruktion der FPÖ erforderlich. "Ich selbst hänge 2004 noch eine Periode in Kärnten an." Auf die Frage ob er 2004 für das EU-Parlament kandidieren werde, sagte Haider: "Das weiß ich noch nicht. Aber ich werde mich weiterhin mit meinen Freunden von Lega Nord, Vlaams Blok und den anderen treffen." Das sei wichtig. "Da rotten sich keine üblen Rechten zusammen, sondern die Erben der klassischen Sozialdemokratie in Europa, die gegen Lohndumping und Globalisierung auftreten. Bis 2003 bleibe ich Fraktionssprecher der alten Sozialdemokratie in der FPÖ", formulierte Haider.(APA)