Belgrad - Die Sozialistische Partei Serbiens (SPS) hat in Belgrad mit der Sammlung von Unterschriften für eine Präsidentschaftskandidatur des wegen Kriegsverbrechen angeklagten früheren jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic begonnen. Die Wahlkommission hatte letzte Woche mitgeteilt, daß Milosevic nicht mehr für das Präsidentenamt in Serbien kandidieren kann, da er dieses Amt bereits zweimal innegehabt habe. Am Samstag wies die Kommission den Einspruch der Sozialisten gegen diese Entscheidung zurück. Die Wahl findet am 29. September statt. Milosevic befindet sich seit Ende Juni des Vorjahres im Gefängnis des UNO-Kriegsverbrechertribunals in Den Haag, wo seit Anfang Februar ein Prozeß gegen ihn wegen Kriegsverbrechen im Kosovo, Bosnien und Kroatien läuft. Milosevicwill offensichtlich die Präsidentschaftswahl in Serbien ausnutzen, um sich ins Gespräch zu bringen oder seinen Einfluß auf seine Landsleute zu testen.(APA)