Wien - Laut einem Bericht im Nachrichtenmagazins "profil" verläuft die Suche der FPÖ nach neuen Verbündeten unter rechtskonservativen Parteien in der EU bisher wenig erfolgreich. Das Magazin befragte die fünf Mitgliedsparteien der Fraktion "Union für das Europa der Nationen", ob sie die Aufnahme der bisher fraktionslosen FPÖ begrüßen würden. Mit Ausnahme der "Alleanza nazionale" des italienischen Vizepremiers Gianfranco Fini zeigten sich demnach alle Parteien skeptisch bis ablehnend gegenüber der FPÖ. Problem der mangelnden Abgrenzuung Mogens Camre, Vizepräsident der Fraktion und EU-Abgeordneter der dänischen "Volkspartei" sieht laut "profil" vor allem ein Problem in der seiner Ansicht nach mangelnden Abgrenzung der FPÖ gegenüber der NS-Zeit. Camre: "In der Einwanderungspolitik vertritt die FPÖ vernünftige Standpunkte. Aber bei uns ist es nicht populär, wenn Politiker irgendwelche Sympathien für das Dritte Reich zeigen. Jörg Haider mag mit seinen problematischen Äußerungen zur NS-Zeit in Österreich erfolgreich sein, aber damit will meine Partei nichts zu tun haben." Der Europasprecher der irischen "Fianna Fail"-Partei des irischen Premiers Bertie Ahern, David Harmon, erklärte, von "profil" befragt: "Über einen möglichen Beitritt der FPÖ zu unserer Fraktion herrscht bei uns kein wie immer gearteter Enthusiasmus." Im Kabinett des französischen Alt-Gaullisten und Präsidenten der Fraktion "Union für ein Europa der Nationen", Charles Pasqua, hieß es: "Eine Aufnahme der FPÖ ist nicht unsere Hauptpriorität, selbst wenn wir in manchen Politikbereichen ähnliche Ansichten vertreten." In der portugiesischen Partido Popular wollte laut "profil" zur FPÖ nicht Stellung nehmen, da man über sie "zu wenig Informationen" habe. Nur die Delegationschefin der italienischen "Alleanza nazionale" im Europaparlament, Cristiana Muscardini, erklärte: "Eine Mitgliedschaft der FPÖ bei uns ist durchaus vorstellbar. Die FPÖ müsste zuerst unsere Charta unterschreiben, dann kann die Fraktion über eine Aufnahme abstimmen." (APA)