Europa
Streit um Asylbewerber: Britische Regierung darf Kinder festhalten
Familie wird wie geplant nach Deutschland abgeschoben
London - Im Streit um den Umgang mit zwei afghanischen
Asylbewerberkindern hat die britische Regierung vor Gericht Recht
bekommen. Es sei rechtens gewesen, die vier und sechs Jahre alten
Kinder nach einem Besuch bei den Eltern in einem Asylbewerberheim
ohne Vorwarnung festzuhalten, urteilte ein Zivilgericht am Samstag.
Eltern wurden bei Razzia festgenommen
Nach Angaben der Anwälte waren die Eltern am 25. Juli bei einer
Razzia in Mittelengland festgenommen worden, wo sie in einer Moschee
Zuflucht gesucht hatten. Die Kinder waren die ganze Zeit über bei
Freunden untergebracht.
Nachdem der Bub und das Mädchen das Asylbewerberheim beim
Flughafen London Heathrow nicht mehr verlassen durften, beantragten
Anwälte im Namen der Eltern vor Gericht die Freilassung der Kinder.
Ein Richter unterstützte die Klage und stellte die Kinder unter den
Schutz des Gerichts. Das Innenministerium legte jedoch Berufung ein
und hatte damit Erfolg. Die Behörde kündigte daraufhin an, die
Familie werde wie geplant nach Deutschland abgeschoben. Dort habe sie
zuerst Asyl beantragt. (APA)