Ökologie
Sommer 2002: Ungewöhnliche Wärme-Kälte-Wechselspiele
Der Wechsel von kühlen und warmen Perioden ist in den gemäßigten Breiten normal. Aber in diesem Jahr sind die Zeitabschnitte kürzer und intensiver...
Potsdam - Ein anhaltendes Wechselspiel von warmen und
kühlen Luftmassen sorgt in diesem Sommer für immer neue Unwetter.
"Der Wechsel von kühlen und warmen Perioden ist in den gemäßigten
Breiten normal. Aber in diesem Jahr sind die Zeitabschnitte kürzer
und intensiver", sagte Diplommeteorologe Bernd Petzold vom Deutschen
Wetterdienst in Potsdam. "Die Trennlinie zwischen wärmeren und kühleren Luftmassen kann
sich dieses Jahr nicht richtig entscheiden", sagte Petzold. Direkt
über Europa pralle immer wieder feuchtwarme und kalte Luft
aufeinander. "Es ist ein hochexplosives Luftgemisch. Das haben wir in
diesem Sommer in einer deutlichen Häufung", berichtete Petzold.
Hochexplosives Luftgemisch über Europa
Je größer die Temperatur- und Feuchteunterschiede beim
Aufeinandertreffen der verschiedenen Luftmassen seien, desto stärker
seien die Gewitter - und desto ergiebiger auch die Niederschläge.
Zudem komme schwülwarme Luft ins Spiel. "Wann haben wir in den
vergangenen Sommern so geschwitzt - auch schon ohne große körperliche
Anstrengung?", fragte der Experte.
Das für schönes Sommerwetter zuständige Azorenhoch habe sich
bisher noch nicht richtig durchsetzen können, berichtete der
Meteorologe. "Binnen ein, zwei Tagen stiegen die Lufttemperaturen auf
35 Grad, dann kam ein abrupter Wechsel." In Europa habe es in diesem
Sommer noch nicht eine Woche mit stabiler Hochdrucklage gegeben. (APA)