Potsdam - Ein anhaltendes Wechselspiel von warmen und kühlen Luftmassen sorgt in diesem Sommer für immer neue Unwetter. "Der Wechsel von kühlen und warmen Perioden ist in den gemäßigten Breiten normal. Aber in diesem Jahr sind die Zeitabschnitte kürzer und intensiver", sagte Diplommeteorologe Bernd Petzold vom Deutschen Wetterdienst in Potsdam. "Die Trennlinie zwischen wärmeren und kühleren Luftmassen kann sich dieses Jahr nicht richtig entscheiden", sagte Petzold. Direkt über Europa pralle immer wieder feuchtwarme und kalte Luft aufeinander. "Es ist ein hochexplosives Luftgemisch. Das haben wir in diesem Sommer in einer deutlichen Häufung", berichtete Petzold. Hochexplosives Luftgemisch über Europa Je größer die Temperatur- und Feuchteunterschiede beim Aufeinandertreffen der verschiedenen Luftmassen seien, desto stärker seien die Gewitter - und desto ergiebiger auch die Niederschläge. Zudem komme schwülwarme Luft ins Spiel. "Wann haben wir in den vergangenen Sommern so geschwitzt - auch schon ohne große körperliche Anstrengung?", fragte der Experte. Das für schönes Sommerwetter zuständige Azorenhoch habe sich bisher noch nicht richtig durchsetzen können, berichtete der Meteorologe. "Binnen ein, zwei Tagen stiegen die Lufttemperaturen auf 35 Grad, dann kam ein abrupter Wechsel." In Europa habe es in diesem Sommer noch nicht eine Woche mit stabiler Hochdrucklage gegeben. (APA)